Elektrische Minibusse: «Mybuxi» kommt nach Kehrsatz

Was ist «Mybuxi»? Der Name kommt von BUs und taXI – es ist eine Mischung aus beiden. Wie beim Taxi kann man es nutzen, wenn man es braucht; wie beim Bus fährt man oft mit anderen Personen.

Bestellt wird über die Mybuxi-App. Wo man die findet und wie man sie installiert, ist auf der Webseite des Unternehmens nachzulesen. Wer Hilfe wünscht, kann das Unternehmen per Mail kontaktieren.

Die Haltepunkte des Mybuxi sind in der App ersichtlich. Aktuell sind über 150 Haltepunkte aktiv, aber es werden noch viel mehr werden.

Dazu können Einwohner in einer Umfrage Wünsche angeben – der Link zur Umfrage ist auch auf der Webseite der Gemeinde hinterlegt.

Fahrten können zwischen beliebigen Haltepunkten gebucht werden, entweder spontan oder als Vorausbuchung bis zu zwei Wochen im Voraus.

Wenn mehrere Passagiere in die gleiche Richtung fahren, macht das Mybuxi auch einen Umweg, um alle aufzunehmen. Die Betriebszeiten sind ebenfalls auf der Webseite zu finden, meist sind sie zwischen 6 und 24 Uhr. Und:

Das Mybuxi fährt 365 Tage im Jahr.

Die Preise: das Mybuxi ist etwas teurer als der öffentliche Verkehr und günstiger als das Taxi – dafür muss man es auch mal teilen. Personen bis 25 Jahre fahren zu einem vergünstigten Tarif, für Personen über 26 Jahre gibt es eine Halbpreiskarte.

Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre in Begleitung von Erwachsenen fahren gratis mit – müssen aber gebucht werden, damit sie einen Platz haben.

Bezahlen kann man im Mybuxi mit Bargeld, Twint oder Karten. Für Vielfahrende gibt es Monats- und Jahresabos. Umgerechnet auf einen Tag kosten die Abos je nach Alter zwischen zwei bis vier Schweizer Franken – für beliebig viele Fahrten.

Gekauft werden können die Abos im Mybuxi-Webshop oder im BLS Reisezentrum in Belp. Die aktuellen Preise und die Gültigkeit aller Fahrausweise sind auf der Webseite hinterlegt.

So gelten die Abos und Tageskarten auch in den anderen Mybuxi-Regionen, zum Beispiel im mittleren Emmental (Ausnahme Gotthard-Region).

ÖV-Billette gelten im Mybuxi nicht. Das liegt nicht an Mybuxi oder der BLS, sondern am komplizierten ÖV-System.

Das Mybuxi-Angebot wurde in Belp im August 2022 als zweijähriger Pilotbetrieb eingeführt.

Weil der Fahrdienst sehr gut angenommen wurde, hat der Belper Gemeinderat in der Gemeindeversammlung im Juni 2024 beantragt, ab September 2024 den bisherigen Pilotbetrieb in ein dauerhaftes Angebot zu überführen.

Der Antrag wurde mit sehr grosser Mehrheit angenommen.

Kehrsatz und weitere Nachbargemeinden hatten bereits vorgängig Interesse angemeldet, sich dem Betrieb anzuschliessen.

Ab Anfang Oktober werden die elektrischen Mybuxi-Minibusse nun auch in Kehrsatz und Thurnen unterwegs sein.

Damit wird das Angebot für die Fahrgäste attraktiver.

Aber auch die Unternehmen profitieren, wenn sie künftig für Personen gut erreichbar sind, die heute keinen guten Zugang zum öffentlichen Verkehr haben.

Unternehmen und Organisationen können Partner von Mybuxi werden. Sie können einen Haltepunkt mit eigenem Namen kaufen, sodass sie von den Passagieren einfach gefunden werden können.

Weitere Leistungen, zum Beispiel für Mitarbeitende oder Kunden, können ausgehandelt werden.

Der Verein Belp-Gantrisch, der den Betrieb von Mybuxi ausführt, sucht nun Verstärkung. Einerseits braucht es mehr Fahrerinnen und Fahrer für die zusätzlich eingesetzten Fahrzeuge, andererseits soll Kehrsatz auch im Vorstand vertreten sein.

Mybuxi Belp-Gantrisch setzt auf freiwillige Fahrerinnen und Fahrer. Sie leisten ein oder zwei Einsätze pro Woche von vier bis fünf Stunden Dauer.

Einige bevorzugen fixe Schichten, andere wollen flexibel eingesetzt werden – die Einsatzplanung berücksichtigt die Wünsche. Der Aufwand wird pro Schicht mit einer Spesenpauschale von 50 Schweize Franken entschädigt.

Sicheres Fahren, ein Fahrausweis der Kategorie B und ein Mindestalter von 25 Jahren sind die Voraussetzungen für einen Einsatz. Die Fahrzeuge werden von Mybuxi zur Verfügung gestellt.