Viel Solidarität mit Mähdrescherei nach anonymem Hassbrief
Der Mähdrescherei Messerli aus Rüeggisberg BE wurde ein Hassbrief zugestellt. Auf Facebook erhalten sie deshalb viel Unterstützung und Rückendeckung.
Das Wichtigste in Kürze
- In einem beleidigenden Brief beschwerte sich eine Person über die Mähdrescherei.
- Das Fahrzeug aus Rüeggisberg BE habe einen langen Stau verursacht.
- Aufgrund der Beleidigungen wurde das Unternehmen auf Facebook in Schutz genommen.
Vergangene Woche veröffentlichte die «Mähdrescherei Messerli» aus Rüeggisberg BE ein Foto auf ihrer Facebook-Seite: Darauf zu sehen ist ein Brief, der die kleine Firma unter der Gürtellinie beschimpft. Weil ein Mähdrescher einen Stau verursachte und nicht auf die Seite der Strasse gefahren war, wurde der unbekannte Absender ausfällig.
So verwendete die Person Ausdrücke wie «elender Scheisskerl», «Bauernlümmel» und «Kotzbrocken» und nannte ihn unter anderem «arrogant und protzig». Sieben Autos und mehrere Velos und Motorräder hätten für lange Zeit dem Mähdrescher ohne Überholmöglichkeit folgen müssen.
Die Firma, die lokale Bauern unterstützt, rechnete vorab nicht mit der Welle der Solidarität, die sie mit dem Post lostrat. Hunderte Menschen kommentierten, tausende teilten den Beitrag. Ein Grossteil stellte sich eindeutig auf die Seite der Mähdrescherei: So bedankten sie sich für den Einsatz für heimische Produkte oder äusserten sich angewidert ob der Wortwahl des Absenders.
Das Unternehmen teilte laut Co-Geschäftsleiterin Katharina Hirter den Brief, um gegenseitiges Verständnis zu fördern. Auf der angesprochenen Strecke gebe es kaum Ausweichmöglichkeiten. Ihre Angestellten versuchten, wann immer möglich, Autos passieren zu lassen. «Wenn sich die Leute vermehrt in die Situation der anderen versetzen, hat es sich gelohnt», erklärt sie der «Berner Zeitung».