Covid-19 gibt beim FC Einsiedeln den Takt vor
Mit «grosser Verspätung» begrüsste Präsident Sepp Kälin die 72 anwesenden Mitglieder des FC Einsiedeln zur 62. Generalversammlung im Hotel Drei Könige.
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Und Covid-19 blieb vorerst im Brennpunkt des Geschehens. Presseverantwortlicher Beat Suter orientierte die Versammlung über einen positiv auf Covid-19 getesteten Spieler, der beim letzten Testspiel der ersten Mannschaft für den Gegner auf dem Platz stand. Die Konsequenzen daraus bekam auch der FCE zu spüren.
Keine Trainings mehr bis und mit Montag, 6. Juli und Ausfall der Testpartie gegen den FC Red Star ZH. Zudem mussten sich alle Spieler einem Coronatest unterziehen, welche sich glücklicherweise allesamt als negativ herausstellten.
Der Virus gibt momentan den Takt auf unserem Planeten vor und davon wird auch der FC Einsiedeln nicht verschont.
Weniger Mitglieder, mehr auswärtige Platzmieten
Zum Vorschein kam dies auch bei der Abnahme der Jahresrechnung. Finanzchefin Cécile Winet musste erstmals in ihrer Amtszeit einen Verlust ausweisen. Weniger Mitglieder, mehr auswärtige Platzmieten aufgrund der Platzsanierung Schlyffi sowie fehlende Einnahmen aufgrund der abgebrochenen Saison waren die Hauptgründe für das Minus am Ende des Vereinsjahres.
Doch wie heisst es so schön: Spare in der Zeit, so hast Du in der Not. Dass beim FC Einsiedeln das Geld in den vergangenen Jahren nicht mit beiden Händen ausgeschüttet wurde, kam dem Verein während der Coronapandemie nun zugute.
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Der Versammlung wurde sogar eine einmalige Reduktion des Jahresbeitrages angeboten. Gleichzeitig wies aber der Vorstand darauf, dass man in diesen ungewissen Zeiten womöglich auf jeden Franken angewiesen sein könnte, je nachdem, wie sich die Sache entwickle.
Mit dieser Prognose fiel die Abstimmung eindeutig aus, mit dem Beschluss, die Jahresbeiträge auf dem aktuellen Stand zu belassen.
Das ambitionierte Projekt Sportzentrum Allmeind
Ein gern gesehener Gast an Versammlungen des FCE ist Altpräsident Meiri Bisig, um die Mitglieder jeweils über das ambitionierte Projekt Sportzentrum Allmeind upzudaten. Wer schon einmal gebaut hat, weiss, welche Hürden zu überspringen sind, bis man eine Vision in die Realität umgesetzt hat.
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Dieses Projekt übersteigt aber solche Vorstellungen wohl um ein Mehrfaches. Was Meiri Bisig und seine Weggefährten leisten, um für Einsiedeln ein längst fälliges Sportzentrum auf die Beine zu stellen, verdient den allergrössten Respekt und Unterstützung. Gerade der Fussballplatz, welche für den FC Einsiedeln von immens grosser Bedeutung ist, sorgte bisher für den grössten Einsatz des Verwaltungsrates, da ein kleiner Teil des Platzes in der Gewässerschutzzone liegt.
Mit der Unterstützung des Bezirksrates will man den Regierungsrat von einer Ausnahmebewilligung überzeugen.
Abgang des aktuellen FCE-Präsidenten Sepp Kälin
Wann und ob das Sportzentrum Allmeind dereinst der sportbegeisterten Einsiedler Bevölkerung zur Verfügung stehen wird, ist noch nicht in Stein gemeisselt, der Abgang des aktuellen FCE-Präsidenten allerdings schon. Sepp Kälin wollte eigentlich bereits im März seinen Rücktritt bekannt geben.
Covid-19 veranlasste ihn aber nun, dem Verein noch für ein letztes Jahr vorzustehen. Ein Nachfolger ist noch nicht in Sicht, drei weitere Vorstandsämter sind vakant. Kälins flammender Appell, sich für Funktionärsaufgaben zu engagieren, blieb ein weiteres Mal ohne grosse Ressonanz.
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Dank Trainern, welche ihren Rücktritt nochmals auf die lange Bank schoben oder zu einem Comeback bewegt werden konnten, stehen für die bevorstehende Saison nun allen Teams ein Trainergespann zur Verfügung. Der Vorstand wird früher oder später entlastet werden müssen.
Die Rede ist schon seit Längerem von einem Sekretariat. In zwei bis drei Jahren will man beim FCE soweit sein, eine entsprechende Stelle ausschreiben zu können.
50 Mitglieder weniger am Ende des Vereinsjahres 19/20
Zu einem Traktandum der grossen Abwesenden wurden die Ehrungen. Stephan Rupp (Schiedsrichter), Erich Reichmuth (Juniorentrainer), Eugen Wermelinger (Trainer, Schiedsrichter) sowie Pius Kälin (Trainer, diverse Einsätze) wurden für ihre Verdienste zu Freimitgliedern ernannt. Max Bettschart (anwesend), Fredy Walker und Andy Holdener erhielten eine «spirituelle» Vereinsflasche für 40 Jahre Vereinszugehörigkeit.
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Maya Steiger (Wäscherin, anwesend), Petra Keller (Trainerin, Vorstand), Peter Schnyder (Juniorenobmann, anwesend) sowie Sepp Kälin wurden mit Applaus für ihre teils langjährige Vereinsarbeit gebührend verabschiedet.
Tja, und wo steht er nun der FC Einsiedeln? Die erste Coronawelle hat man überstanden. Rund fünfzig Mitglieder weniger hat man am Ende des Vereinsjahres 19/20. Mit den Schutzmassnahmen, dem möglichen Chilbiauftritt und dem Grümpi innerhalb einer Woche stehen dem Verein nach den ruhigen Lockdown-Wochen in nächster Zeit wieder echte Herausforderungen bevor.
Nimmt man den aktuell dünn besetzten Vorstand noch dazu, könnte aus der Herausforderung gar eine Zerreissprobe werden. Die kommenden Wochen und Monate werden zeigen, was der FC Einsiedeln seinen Mitgliedern wert ist.