Kanton Schwyz hält an Abschlussprüfungen fest
Der Kanton Schwyz wird dem Protest der Maturandinnen und Maturanden nicht nachgehen und an den Abschlussprüfungen der Mittelschulen festhalten.
Letzte Woche reichten über 400 Maturandinnen und Maturanden ein Protestschreiben beim Erziehungsrat des Kanton Schwyz ein. Darin brachten sie zum Ausdruck, dass es nicht fair sei, dass über zwei Drittel der Schweizer Maturanden keine schriftliche Prüfung absolvieren müssten, die Schwyzer jedoch schon. In dem Schreiben forderten sie eine gesamtschweizerische Lösung.
Keine «Matura zum Nulltarif»
Heute Dienstag antwortete nun Michael Stähli, Bildungsdirektor und Vorsteher des Erziehungsrats, auf das Protestschreiben der Maturandinnen und Maturanden. Darin wehrt er sich gegen den Fairnessvorwurf der Schülerinnen und Schüler. «Die Ausbildung findet in der Bildungsverantwortung der Kantone statt und ist vom Bund anerkannt», schreibt Stähli. Damit sei die Umsetzung auch in jedem Kanton anders, womit ein Vergleich mit einer gesamtschweizerischen Regelung nicht standhaft sei.
Stähli verdeutlich zudem, dass die Gymnasien und die Fachmittelschulen bereits sehr früh über die Verschiebung der Abschlussprüfungen auf den 25. – 29. Mai informiert wurden. «Die Schülerinnen und Schüler konnten bzw. können sich somit gezielt der Vorbereitung der schriftlichen Prüfungen widmen, und haben so faktisch einen längeren Zeitraum für die Prüfungsvorbereitung zur Verfügung als in den früheren Abschlussjahren», heisst es. Der Kanton werde daher an den Abschlussprüfungen festhalten.
Sonderregelungen angekündigt
Trotz der Absage kommt der Kanton den Mittelschulen entgegen und erlässt einige Sonderregelungen. So würden weder Ferien gekürzt, noch die Schulzeit verlängert und das Zeugnis des zweiten Semesters werde zwar erstellt, allerdings keine Promotionswirkung haben. Schülerinnen und Schüler behalten zudem ihren Promotionsstatus, den sie im ersten Semester erreicht haben.
Bereits seit Wochen ist bekannt, dass alle mündlichen Prüfungen an Gymnasien und Fachmittelschulen ausfallen. Davon ausgeschlossen bleiben allerdings die Fachmaturitäten. Hier «wird aufgrund der fehlenden Vornoten das vollständige Programm mit schriftlichen und mündlichen Prüfungen durchgeführt», schreibt der Erziehungsrat in einer Mitteilung.
