Überarbeitete Strategie nach schwierigem Geschäftsjahr
Die Sattel Hochstuckli AG verzeichnete im Geschäftsjahr 2019 einen Verlust von 340'000 Franken. Mit einer überarbeiteten Strategie soll der Erfolg zurückkehren.
Die Sattel Hochstuckli AG präsentierte am Montag ihre Jahreszahlen zum Geschäftsjahr 2019/2020. Das Unternehmen verzeichnete dabei einen Verlust von 340'000 Franken, der Umsatz ging gegenüber dem Rekordjahr 2018 um 19 Prozent zurück. Eine schwere Pille, welche das Bergbahnunternehmen schlucken muss.
Schwaches Wintergeschäft 2019
Das durchzogene Geschäftsjahr führt Verwaltungsratspräsident Martin Ulrich unter anderem auf die verhaltenen Wetterverhältnisse im Sommer und im Winter zurück. Besonders die Wintereinnahmen blieben unerwartet tief.
Schuld daran sei in erster Linie der grosse Schneemangel in den Höhenlagen zwischen 600 und 1000 Metern über Meer. «Der letzte Winter war schlicht zu warm. Sowohl die Talabfahrt als auch der Schlittelweg blieben wegen Schneemangels die ganze Saison geschlossen», so Ulrich.
Nachtrauern will Ulrich dem Geschäftsjahr allerdings nicht. «Klar können wir mit dem Ergebnis nicht zufrieden sein, aber wir müssen es so hinnehmen», sagt er. Glücklicherweise könne man sich nach dem Rekordjahr 2018 einen solchen Verlust leisten. Auf lange Sicht könne es allerdings nicht so weitergehen.
Überarbeitete Strategie bis 2025
Aus diesem Grund erarbeitete der Verwaltungsrat in den vergangenen Monaten eine überarbeitete Strategie für den Wintertourismus am Berg. «Wir müssen in dieser Höhenlage im Winter vom Schnee unabhängig sein», sagt Verwaltungsrat Beat Baumann.
Konkret soll das Wintergeschäft ähnlich vielfältig ausgerichtet werden wie der Sommerbetrieb, damit die Gäste auch kommen, wenn kein Schnee liegt. «Dafür wollen wir unter anderem das Winterwandern in der Region fördern», so Baumann. Mit dem Skywalk und dem Laternen-Rundgang habe man bereits eine gute Infrastruktur, die nun vorangebracht werden soll.
Unter der überarbeiteten Strategie soll der Skibetrieb allerdings unter keinen Umständen leiden. «Wir wollen uns aber noch verstärkter auf das Schneesport-Beginner-Segment fokussieren», sagt Baumann. Daher werde sich die Herrichtung des Skigebiets in erster Linie auf den Engelstock und das Kinderland konzentrieren. «Da in diesen Bereichen auch untertags Schatten vorhanden ist, lassen sich die Beschneiungsanlagen dort am effizientesten nutzen», begründet Baumann.
Guter Neustart nach Corona
Ob die überarbeitete Strategie bereits im nächsten Winter 2020/21 grosse Anwendung findet, ist heute noch nicht absehbar. «Das werden wir sehen, wenn es so weit ist», sagt Baumann. Sollte der Winter allerdings wieder so schneearm werden wie letztes Jahr, soll das Wandern in den Fokus gestellt werden.
Zunächst gilt die Aufmerksamkeit der Sommersaison, welche wegen Corona erst Anfang Juni wieder aufgenommen werden konnte. Das erste Fazit fällt aber durchaus positiv aus. «Die Frequenzen sind momentan sehr gut», sagt Verwaltungsratspräsident Ulrich, «den Corona-Verlust werden wir aber nicht ganz wettmachen können. Man hoffe nun, dass es im gleichen Stil weitergeht.