Zwei Verdachtsfälle zu Braunfäule im Kanton Schwyz bestätigt
Wie der Kanton Schwyz mitteilt, erging am 2. August 2023 die Meldung, dass Ingwer-Partien mit Braunfäule an zwei Schweizer Betriebe geliefert wurden.
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Am 2. August 2023 wurde der kantonale Pflanzenschutzdienst vom Eidgenössischen Pflanzenschutzdienst darüber informiert, dass auf der Insel Reichenau (D) ein Ausbruch der Quarantänekrankheit Braunfäule festgestellt wurde und vom befallenen deutschen Betrieb auch Ingwer-Partien in die Schweiz, unter anderen in den Kanton Schwyz an zwei Betriebe geliefert worden sind.
Die betroffenen Betriebe haben die Ingwerpflanzen in Folientunneln angepflanzt. Beide Betriebe wurden vom Amt für Landwirtschaft unter Quarantäne gestellt und beprobt.
Inzwischen wurden die Verdachtsfälle bestätigt. Das Bakterium befällt nur Pflanzen. Für Mensch und Tier ist es ungefährlich.
Braunfäule verursacht Bakterienwelke oder Schleimkrankheit bei Pflanzen
Ralstonia pseudosolanacearum (umgangssprachlich «Braunfäule») ist ein Bakterium mit grossem Schadpotenzial für über 200 Pflanzenarten.
Unter anderem verursacht es die Bakterienwelke oder Schleimkrankheit bei Kartoffeln. Es befällt rund 60 Pflanzenfamilien, insbesondere Nachtschattengewächse (zum Beispiel Kartoffeln, Tomaten, Paprika, Aubergine).
Bei Befall beginnen die Pflanzen zu welken, da die Wasserzufuhr in die verschiedenen Pflanzenteile unterbrochen wird.
Das Bakterium ist melde- und bekämpfungspflichtig
Wegen seiner Gefährlichkeit ist das Bakterium vom Bund als Quarantänekrankheit eingestuft und somit melde- und bekämpfungspflichtig.
2017 wurde es erstmals mit befallenen Rosenpflanzen in die Schweiz eingeschleppt. Die frühe Erkennung von Befällen und das Ergreifen von Gegenmassnahmen helfen, dass in der Schweiz weiterhin Nachtschattengewächse angebaut werden können.
Vernichtung und Desinfektion
Die betroffenen Pflanzen werden nun mitsamt Substrat fachgerecht vernichtet.
Da sich die Bakterien im Innern der Pflanzen befinden, gibt es keine Möglichkeit, infizierte Pflanzen zu schützen oder zu heilen.
Mit geeigneten Desinfektionsmethoden werden anschliessend betroffene Böden, Bewässerungssysteme, Werkzeuge und Kleider dekontaminiert und fachgerecht entsorgt. Die Trinkwasserversorgung wird dadurch nicht beeinträchtigt.
Das Bakterium ist für Menschen und Tiere ungefährlich
Ausbrüche des Bakteriums sind in Europa seit Jahrzehnten bekannt.
Die Verbreitung und das Risiko für Schäden an Kulturen in Gewächshäusern und im Freiland sind grundsätzlich hoch, weshalb das Bakterium bei Auftreten aktiv bekämpft wird.
Das Bakterium befällt nur Pflanzen und ist für Mensch und Tier ungefährlich.