Ja zum Monitoring von Lehrpersonen und Schulleitungen
Der Kanton Solothurn erachtet ein Monitoring als sinnvolle Grundlage für die Entscheide über Massnahmen zur Bekämpfung des Lehrpersonenmangels.
Der Kanton Solothurn wird künftig die Qualifikation von Lehrpersonen und Schulleitungen in den Volks- und Mittelschulen regelmässig auswerten.
Das Parlament hat einen Auftrag dazu von SP-Kantonsrat Mathias Stricker ohne Gegenstimme gutgeheissen.
Dem Vorschlag, die Daten zu den Qualifikationen der Lehrpersonen und Schulleitungsmitglieder zu sammeln, um sie dann regelmässig analysieren und interpretieren zu können, stimmte auch die Regierung zu:
«Wir erachten ein solches Monitoring als sinnvolle Grundlage für die Entscheide über Massnahmen zur Bekämpfung des sich abzeichnenden Mangels an Lehrpersonen», schrieb der Regierungsrat in seiner Stellungnahme.
Unter der Voraussetzung, dass kein Mehraufwand enstetgt, stimmte auch die SVP zu
Die Rekrutierung werde zunehmend schwieriger, und es sei wichtig, genügend adäquat ausgebildete Lehr- und Schulleitungspersonen zu haben.
Der Auftrag könne im Rahmen der jährlichen Auswertungen des Volksschulamts umgesetzt und publiziert werden. Der Erhebungsstichtag sei jeweils der 15. November.
Unter der Voraussetzung, dass damit kein Mehraufwand entstehe, stimmten auch die SVP-Kantonsräte dem Auftrag zu, sagte Fraktionssprecher Beat Künzli (SVP).
Auftraggeber Mathias Stricker (SP) kommentierte, es sei «fast historisch, wenn die SVP einen Vorstoss von mir unterstützt». Schliesslich hiess der Kantonsrat den Auftrag mit 89 Ja ohne Gegenstimme gut.
Nur geringfügiger Anteil Lehrpersonen ohne angemessene Diplome
In der Stellungnahme des Regierungsrats steht, dass aktuell 86 Prozent der Lehrpersonen in der Volksschule ein Lehrdiplom besitzen.
7 Prozent sind teilweise qualifiziert, 7 Prozent besitzen weder die fachlichen noch die pädagogischen Diplome.
Von den Unterrichtenden in der Sekundarstufe II – also den Gymnasien, Fachmittelschulen und Berufsschulen – besitzen 88 Prozent ein Lehrdiplom.
Von 100 Schulleiterinnen und Schulleitern der Volksschule haben 75 schon ein Führungsdiplom, 19 sind noch in einer Weiterbildung dazu. In der Sekundarstufe II sind es 71 respektive 23 Prozent.