Fünfmal so viele: Biber breitet sich in St.Gallen aus
Mit über 400 Bibern gehört der Kanton St.Gallen zu den Kantonen mit der grössten Zunahme der Nagetiere.
Das Wichtigste in Kürze
- Aktuell leben im Kanton St. Gallen 425 Biber.
- Die Zahl der Nagetiere hat sich in den letzten zehn Jahren deutlich erhöht.
- Die Biberexperten im Kanton zeigen sich erfreut über diese Entwicklung.
Im Kanton St. Gallen hat sich die Biberpopulation in den letzten zehn Jahren deutlich erhöht. Als der Bestand in der Schweiz letztmals umfassend erhoben wurde (Winter 2011), wurden 22 Tiere in 8 Revieren gezählt. Diese Zahl stieg auf 81 Biber in 26 Revieren an. Aktuell leben im Kanton 425 Biber in 115 Revieren, was fünfmal mehr als vor einem Jahrzehnt sind.
Diese Ausbreitung sei erfreulich. Sie zeige, dass sich das Tier auch in der Ostschweiz wohl fühle, sagt Nathan Rudin, Biberbeauftragter des Kantons. Nun gelte es, die weitere Entwicklung im Auge zu behalten. Auch wegen verschiedener Konflikte, zum Beispiel mit der Landwirtschaft im Rheintal.
Bis 2006 nur ein einziger Biber in St. Gallen
Im Jahr 2006 gab es im Kanton St. Gallen nur einen einzigen Biber, der im grenzüberschreitenden Naturschutzgebiet Eselschwanz am Alten Rhein bei St. Margrethen lebte. Die meisten seiner Artgenossen sind vermutlich über den Bodensee aus dem Thurgau eingewandert. Zu dieser Zeit lebten dort bereits über 300 Biber.
Wie das «Tagblatt» schreibt, hat sich der Biber bis 2011 von seinem ursprünglichen Hauptverbreitungsgebiet entlang der Thur ausgebreitet. Allerdings gab es im Einzugsgebiet des Alpenrheins nur ein Familienrevier, der südliche Teil des Kantons blieb unbesiedelt.
Heutzutage hat sich der Biber entlang des Rheins und seiner Nebengewässer im Grenzgebiet zu Vorarlberg und Liechtenstein ausgebreitet. Weitere Reviere an der Sitter, Urnäsch, Necker und vor allem an der Thur haben sich etabliert. Zusätzlich hat sich der Biber auch an zwei Altarmen des Linthkanals angesiedelt, die von Zürich herkommen.