Protestaktion des St. Galler Spitalpersonals gegen den Stellenabbau

Am Montag haben 300 Mitarbeitende des Kantonsspitals St. Gallen gegen den Stellenabbau protestiert. Für den 11. November ist eine weitere Kundgebung angesetzt.

Kantonsspital St. Gallen Coronavirus
Blick auf das Kantonsspital St. Gallen. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die St. Galler Spitäler kündigten aus finanziellen Gründen einen Abbau von 440 Stellen an.
  • Knapp 260 davon sollen am Kantonsspital St. Gallen abgebaut werden.
  • Mitarbeitende des KSSG haben mit einer Protestaktion darauf reagiert.

Rund 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des St. Galler Kantonsspitals haben am Montagnachmittag mit einer ersten Protestaktion auf den angekündigten Abbau von 440 Stellen reagiert. Auf den 11. November ist eine Kundgebung in der Stadt angekündigt.

An der Protestaktion auf dem Areal des Kantonsspitals nahmen vor allem Mitarbeitende teil, viele im weissen Kittel, einige sogar im Operations-Outfit. Auf Schildern stand «Wir sparen – koste es, was es wolle», «Es braucht uns alle» oder «Entlassung trotz Pflegenotstand – das macht keinen Sinn».

In Reden kritisierten Angestellte des Spitals den «überstürzten Personalabbau». Im Spitalalltag hätten Verunsicherung und Angst Einzug gehalten. Sehr wohl werde bei der Betreuung der Patientinnen und Patienten gespart. «Wir befürchten, dass die Gesundheitsversorgung gefährdet ist.»

Symbolisches Klatschen für 440 Stellen, die gestrichen werden sollen

Ein Reputationsschaden und die Abwanderung von Personal würden bewusst in Kauf genommen. «Ist unsere Arbeit für den Verwaltungsrat wirklich so unsichtbar», fragte eine Mitarbeiterin der Pflege. Symbolisch klatschten die Teilnehmenden rund vier Minuten lang für die 440 Stellen, die in den vier St. Galler Spitalregionen gestrichen werden sollen.

In den am Montagnachmittag versandten Communiqués der Personalverbände zur Aktion hiess es etwa vom Berufsverband Pflege SBK, die Mehrheit des Verwaltungsrats mit fünf Ökonomen habe nicht verstanden, dass man das Gesundheitswesen nicht rein betriebswirtschaftlichen Massstäben unterordnen könne.

120 Vollzeitstellen in der Pflege gestrichen

Entgegen den Aussagen der Spitalleitung würden nun auch 120 Vollzeitstellen in der Pflege gestrichen, stellte die Gewerkschaft Unia fest. Regierung und Kantonsrat sollten Verantwortung übernehmen und das Desaster abwenden.

Am 28. September hatte der Verwaltungsrat der St. Galler Spitalverbunde aus finanziellen Gründen einen Abbau von 440 Stellen angekündigt. Die Massnahme solle in erster Linie bei Supportfunktionen und in der Administration umgesetzt werden, hiess es.

Betroffen sei aber auch der Kernbereich von Medizin und Pflege.

Kommentare

User #7698 (nicht angemeldet)

Vielleicht sollte der Kanton alle Spital-Immobilien übernehmen und vermieten oder ?

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