Kantonsspital forscht im Kampf gegen bösartige Hirntumore

Wie das Kantonsspital St.Gallen meldet, stellt die neueste Veröffentlichung im Magazin «Nature» erfolgversprechende Ansätze eines Forscherteams vor.

Kantonsspital St. Gallen
Luftaufnahme vom Kantonsspital in St. Gallen. - Stadt St.Gallen

Mikroorganismen im menschlichen Körper, die in ihrer Gesamtheit als «Mikrobiom» bezeichnet werden, spielen bei zentralen biologischen Prozessen sowohl im gesunden Organismus als auch bei vielen Erkrankungen eine grosse Rolle.

Schon seit mehreren Jahren ist bekannt, dass es einen Zusammenhang zwischen der Ansprechrate auf bestimmte Arten von Immuntherapien gegen Tumoren und der bakteriellen Zusammensetzung der Darmflora gibt.

Auch konnte kürzlich gezeigt werden, dass es bei vielen Tumorarten Bakterien gibt, die sich innerhalb des Tumors aufhalten, das sogenannte «Tumor-Mikrobiom».

Nun ist es einem internationalen Forscherteam gelungen, kleine Eiweissfragmente (Peptide) von Bakterien nachzuweisen, die von Hirntumoren auf der Zelloberfläche dem Immunsystem präsentiert werden.

Ergebnisse wurden im Journal «Nature» präsentiert

«Die bakteriellen Peptide werden nicht nur präsentiert, sie werden auch vom Immunsystem erkannt und lösen eine Immunreaktion gegen den Tumor aus», sagt Privatdozent Doktor Marian Christoph Neidert, stellvertretener Chefarzt der Klinik für Neurochirurgie am Kantonsspital St.Gallen und einer der Leiter dieses Forschungsprojekts.

Aufgrund der bahnbrechenden neuen Erkenntnisse konnten die Ergebnisse im prestigeträchtigen Journal «Nature» veröffentlicht werden.

«Nature» gilt neben «Science» als weltweit angesehenste Zeitschrift für naturwissenschaftliche Veröffentlichungen.

Der bösartige Hirntumor, der in diesem Projekt untersucht wurde, heisst Glioblastom.

Glioblastome sind häufigste bösartige Hirntumore

Glioblastome sind bei Erwachsenen die häufigsten bösartigen Hirntumore.

Trotz chirurgischer Entfernung, Bestrahlung und Chemotherapie kommt diese Art von Hirntumor zwangsläufig zurück und schränkt bei den meisten Patienten die Lebenserwartung drastisch ein.

«Diese neuen Erkenntnisse helfen uns, in der Zukunft bessere immunologische Ansätze gegen Hirntumoren zu entwickeln», so Neidert.

«Damit können wir hoffentlich die Chancen für unsere Patienten deutlich verbessern.»

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