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Regierung St.Gallen legt Gebiete für Windenergieanlagen fest

Wie die Staatskanzlei St.Gallen mitteilt, wurden die Gebiete, wo die Windenergieproduktion ausgebaut werden soll, kantonsübergreifend festgelegt.

St. Gallen
Blick auf die Stadt St. Gallen. - Nau.ch / Simone Imhof

Mit der Richtplan-Anpassung 2023 will die Regierung 17 Windeignungsgebiete ausscheiden.

In diesen wird künftig der Bau von Windparks mit bis zu acht Windenergieanlagen ermöglicht.

Neuerungen gibt es zudem für Abbau- und Deponiestandorte.

Stromproduktion soll stärker ausgebaut werden

Die Schweiz und damit auch der Kanton St.Gallen müssen die Energieversorgung nachhaltig, fossilfrei, sicher und unabhängig gestalten.

Nun schafft die Regierung mit der Richtplananpassung die Grundlage für den Zubau von Windenergieanlagen: Bis 2035 sollen Anlagen für die Energiegewinnung von 100 Gigawattstunde und bis 2050 von 300 Gigawattstunde Leistung gebaut werden.

Damit wird die Windkraft rund zehn Prozent der jährlichen Energieförderung übernehmen; die Windenergieanlagen werden vor allem dann Strom produzieren, wenn Wasser- und Solarkraft weniger zur Verfügung stehen: im Winter.

Der Wind wird die Winterstromlücke markant verkleinern und die Versorgungssicherheit erhöhen.

Im Dialog mit der Bevölkerung

Die Regierung stellt mit der vorliegenden Richtplananpassung 17 Windeignungsgebiete in allen Regionen des Kantons zur Diskussion.

Die Gebiete sind das Resultat einer sorgfältigen Interessenabwägung, die Nutz- und Schutzinteressen einander gegenüberstellt.

Regierungsrätin Susanne Hartmann, Vorsteherin des Bau- und Umweltdepartements, und ihre Mitarbeitenden haben die technischen Details und Verfahrensabläufe an vier Informations- und Dialogveranstaltungen in Altstätten, Rapperswil-Jona, Wil und Sargans mit vielen interessierten Bürgern diskutiert.

Die Energieversorgung muss gewährleistet sein

Eine der häufig gestellten Fragen betraf die Art des Sondernutzungsplans.

Im vorliegenden Entwurf für die Mitwirkung schlägt die St.Galler Regierung den kantonalen Sondernutzungsplan vor.

Aus ihrer Sicht kommt der Windenergie eine zentrale Bedeutung der Versorgungssicherheit mit Elektrizität zu.

Kantonaler Sondernutzungsplan kennt kein fakultatives Referendum

Zudem wird in den meisten Fällen eine gemeindeübergreifende Koordination erforderlich sein. In mehreren Windeignungsgebieten ist eine kantonsübergreifende, im Rheintal gar eine länderübergreifende Koordination nötig.

Das Verfahren eines kantonalen Sondernutzungsplans ist zudem rascher abgeschlossen.

Da er jedoch kein fakultatives Referendum kennt, hätten die Bürger kein politisches Mitspracherecht.

Ob ein kommunaler oder der kantonale Sondernutzungsplan zur Anwendung kommen wird, entscheidet die Regierung auf der Grundlage der Antworten aus dem Mitwirkungs- und Vernehmlassungsverfahren im kommenden Herbst.

Projekt muss vorab genehmigt werden

Das 2017 revidierte Energiegesetz zur Umsetzung der Energiestrategie 2050 verpflichtet die Kantone, geeignete Gebiete für die Windkraftnutzung im Richtplan festzulegen.

Auf dieser Grundlage folgen Planung und Genehmigung eines Windparkprojekts.

Bevor ein Windpark gebaut werden kann, müssen Investoren ihr Projekt einer Umweltverträglichkeitsprüfung unterziehen sowie ein Sondernutzungsplan- und ein Baugenehmigungsverfahren durchlaufen.

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