Um die Elektromobilität auch in der Erweiterten Blauen Zone zu ermöglichen, initiiert St.Gallen das Pilotprojekt «E-Ladestationen im Quartier».
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Elektro-Auto an Ladestation. (Symbolbild) - AFP

Ein Grossteil der Automobilhersteller verabschiedet sich teilweise oder ganz von Verbrennungsmotoren. Im Jahr 2021 waren gemäss dem Bundesamt für Energie schweizweit 22 Prozent aller Neufahrzeuge elektrische Fahrzeuge.

Der Anteil Elektrofahrzeuge steigt auch in der Stadt St.Gallen. Um die Elektromobilität auch in der Erweiterten Blauen Zone zu ermöglichen, initiiert die Stadt St.Gallen das Pilotprojekt «E-Ladestationen im Quartier». Ein Ziel des städtischen Energiekonzeptes ist, die Elektromobilität zu fördern.

Mehrere Studien haben aufgezeigt, dass elektrisch angetriebene Autos einen kleineren CO2-Fussabdruck, weniger Luftemissionen und bei tiefen Geschwindigkeiten auch weniger Lärmemissionen verursachen als Verbrennungsmotoren.

Eine Ladelösung für Mehrfamilienhäuser

Der Wechsel zu 100 Prozent Elektroantrieben ist zentral, um die Energieziele im Bereich der Mobilität zu erreichen. Die rasante Zunahme von Elektrofahrzeugen soll nicht wegen fehlender Ladeinfrastruktur gebremst werden.

Im Jahr 2020 haben die St.Galler Stadtwerke erfolgreich eine Ladelösung für Mehrfamilienhäuser lancieren können. Ein erheblicher Teil der Bevölkerung in der Stadt St.Gallen wohnt jedoch in Gebäuden ohne privaten Autoabstellplatz.

Diese Anwohnenden parkieren hauptsächlich in der Erweiterten Blauen Zone und haben nicht die Möglichkeit, an privaten Ladestationen zu laden.

Daher ist ein rascher Aufbau einer für alle zugänglichen öffentlichen Ladeinfrastruktur unabdingbar. Mit dem Pilotprojekt «E-Ladestationen im Quartier» wird die Ausgangslage dazu geschaffen.

Partizipatives Verfahren

In einem internen Evaluationsverfahren hat die Stadtverwaltung sieben mögliche Standorte ermittelt. Nebst den Bedürfnissen der Stadtpolizei, des Tiefbauamtes und der St.Galler Stadtwerke lag eine Herausforderung in der Standortsuche.

Aus Platzgründen können die Ladesäulen oft nicht auf Trottoirs aufgestellt werden. Aufgrund der Unfallgefahr sind auch auf der Strasse stehende Ladesäulen nicht ideal. Deshalb wurden vor allem Standorte an Böschungen, Rabatten oder Mauern ausgewählt, an denen die Ladesäulen installiert werden können.

Anwohnende in einem definierten Umkreis dieser sieben möglichen Standorte werden nun direkt angeschrieben und haben bis zum 6. Februar 2022 die Möglichkeit, online ihr Bedürfnis nach einer Ladesäule der Stadt zu melden.

Start Pilotbetrieb im Sommer 2022

Aufgrund der Rückmeldungen wird die Stadt die meistgewählten drei Standorte definieren, an denen der Pilotbetrieb getestet werden soll.

An den drei ausgewählten Pilotstandorten werden die St.Galler Stadtwerke die E-Ladestationen erstellen und vor den Sommerferien in Betrieb nehmen.

Dabei werden jeweils pro Standort zwei Ladepunkte mit einer Ladeleistung von je 11 kW zur Verfügung stehen.

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