Pontresina

Bedingungen für die Kunstschneeproduktion in Pontresina

Nau.ch Lokal
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Engadin,

Wie die Gemeinde Pontresina berichtet, ist mit grösstmöglicher Energieeinsparung als Vorgabe für die Schneeproduktion maximale Effizienz nötig.

Ausblick auf Pontresina.
Ausblick auf Pontresina. - Nau.ch / Stephanie van de Wiel

Seit dem 1. November 2022 ist Pontresina wieder bereit für die Produktion von Kunstschnee.

Im Vordergrund stehen zunächst die Loipen in Cuntschett für das Langlauf-Opening am 26. November 2022, dann folgt die Skiwiese Alp Languard, die am 15. Dezember 2022 in die Saison startet.

Die Energiesparapelle von Bund und Kanton und die Energiesparvorgaben des Pontresiner Gemeindevorstands führen die Kunstschneeproduktion in ein Dilemma.

Einerseits braucht die Kunstschneeerzeugung sehr viel elektrische Energie und die Anlagen sollen darum optimal eingesetzt werden, anderseits sind namentlich die Loipen, aber auch die Skiwiese von existenzieller Bedeutung für den Tourismus.

Beschneiungsanlagen werden nur bei erfüllten Bedingungen

Diesem Zielkonflikt will der Werkdienst begegnen, indem er die Beschneiungsanlagen nur bei Bedingungen in Betrieb nimmt, bei denen effizient Schnee produziert werden kann – ein paar wenige Minusgrade allein genügen dazu nicht.

Wenn mehr als nur ein kleiner Haufen Nassschnee entstehen soll, sind tiefe Temperaturen, niedrige Luftfeuchtigkeit und möglichst kaltes Wasser nötig.

Vier Grad Celsius kaltes Wasser macht die Kühlanlage in Cuntschett verfügbar, die weiteren Limiten setzt das Wetter. Zentrale Grösse ist die «Feuchtkugeltemperatur».

Die Thermometerangabe allein reicht nicht zur Beurteilung

Der Fachbegriff vereint Temperatur und relative Feuchte der Luft und gibt die tiefste Temperatur an, die sich durch Verdunstungskühlung erreichen lässt.

Das müssen für die Kunstschneeproduktion mindestens minus zwei Grad Celsius Feuchtkugeltemperatur sein – die Thermometerangabe allein reicht nicht zur Beurteilung.

Zusätzlich ist gefrorener Boden in zweierlei Hinsicht ein Vorteil: Vom Schnee geht weniger verloren und das Ausbringen mit Fahrzeugen beschädigt die Wiesen nicht – die Loipen im Gebiet Tolais/ Cuntschett/ Schlosswiese/ Belvair liegen zumeist auf Landwirtschaftsland.

Für ein Langlauf-Basisangebot braucht es eine Woche Schneeproduktion

Ideale Verhältnisse für die Kunstschneeproduktion wären minus zehn Grad Celsius Kälte und trockene Luft mit 30 bis 40 Prozent Luftfeuchtigkeit – dann läge die Feuchtkugeltemperatur bei minus zwölf Grad und die Schneeerzeuger könnte im Vollbetrieb laufen.

Für ein Langlauf-Basisangebot braucht es eine Woche Schneeproduktion und Loipenbau für die grössere Runde mit Übungsflächen knapp zwei Wochen.

Eingesetzt werden könnten für die Loipen fünf moderne Schneeerzeuger, für die Skiwiese drei.

Ressourcenschonende Effizienz

Der Werkdienst steht nun vor der Herausforderung, die Schneeproduktion so effizient wie nur möglich zu halten, aber bis zum Saisonstart auf Loipe und Piste die nötige Infrastruktur bereitstellen zu können.

Nächste Aufgabe ist dann der Loipenausbau gemäss Masterplan Richtung Celerina.

Hier steht mittlerweile ebenfalls eine Beschneiungsinfrastruktur zur Verfügung – allerdings stellt sich auch hier die Herausforderungen von ressourcenschonender Effizienz und von Termindruck.

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