Überraschend den Leader Herrliberg geschlagen
Mit einer Kampfleistung par excellence siegte Stäfa gegen Herrliberg im 3.-Liga-Seederby 2:1. Das Siegtor erzielte Jonas Elmer in der 88. Minute.

Während den ersten 25 Minuten war von aussen kaum zu erkennen, wer beim Heimteam Stäfa in der Abwehr oder Mittelfeld spielte. Sie alle hatten mit sieben, acht, neun Leuten gegen permanent grossen Druck ausübende Herrliberger zu verteidigen.
290 Zuschauende auf dem Frohberg wurde da vorgeführt, warum die gelbgedressten Herrliberger als Tabellenführer anreisten. Als Fels in der Brandung erwies sich Stäfas Jonas Elmer. Dank seiner Ruhe am Ball konnte der 32-jährige Mittelfeldspieler dem zeitweiligen Durcheinander in der Abwehrreihe immer wieder Sicherheit vermitteln. «In solch einer Situation bleibt nichts anderes übrig, als mit Kampf dagegenzuhalten und kein Tor zu kassieren», beschrieb der Routinier das Erlebte.
Mit Konter zur Führung
Die 1:0-Führung erzielte entgegen dem Spielverlauf Stäfa: Mit einem genialen Steilpass auf Weltklasseniveau lancierte Verteidiger Sascha Wymann Mittelfeldspieler Dzelil Bajrami. Letzterer zog auf und davon und bezwang in brillanter Manier mit einem Lobball Herrlibergs Torhüter Michael Lichtin. «Ich sah ein Loch und spielte den Ball einfach mal da nach vorne», meinte Wymann. Für Herrlibergs Spieler bedeutete dieser Treffer ein Nackenschlag.
Das Spiel glich sich in der Folge aus. Stäfas Trainer Urs Fritschi meinte zur ersten Halbzeit: «Mit dem Resultat bin ich zufrieden, aber wir haben Angst vor dem Ball. Unerklärlich.» Herrlibergs Captain Kevin Linder kündigte vor dem Wiederanpfiff eine Reaktion an: «Wir wollen nochmals Dampf machen. Wir wollen gewinnen.»
Und es war Linder selber, der seine Kollegen erlöste: Eine Qualitätsflanke von Domenik Ledergerber schlenzte der Mittelstürmer in der 65. Minute hoch direkt ins Lattenkreuz zum 1:1-Ausgleich, vermutlich eines der schönsten Tore in der Region am vergangenen Wochenende. Danach hatte Herrliberg noch zweimal durch Michael Schwarz und Kevin Vizner Einschussmöglichkeiten, auch Stäfas Jens Saethre zielte knapp am Pfosten vorbei.
Es war dann Erfahrung pur, die Stäfa den Sieg einbrachte: In der 88. Minute bei einem Eckball von Jens Saethre herrschte für einen kleinen Moment in Herrlibergs Abwehr eine Unkonzentriertheit – Elmer hielt den Kopf hin und der Ball landete zum 2:1-Siegtor mitten im Netz. «Ich sah ein Loch und vermutete, wenn der Ball dort hinkommt, habe ich ihn. Genauso war es», erklärte der umjubelte Torschütze.
Stäfas Trainer Fritschi sah den Erfolg differenziert: «Wir nehmen die drei Punkte gern. Der Sieg kam etwas glücklich zustande. Wir waren sehr effizient.» Sein Gegenüber Beni Benz haderte nicht mit dem Resultat, meinte aber: «Mit der Leistung der Spieler bin ich zufrieden. Den Match haben wir grossenteils dominiert, zeigten uns aber vorne zu wenig entschlossen. Wir müssten mehr Tore schiessen. Stäfa hat den Sieg nicht gestohlen und sehr gut gekämpft. Unsere 1. und 2. Mannschaft sind Leader in 3. Liga Gruppen. Und alle Spieler sind bei uns ausgebildet worden. Darauf sind wir stolz.»
Frohberg: 290 Zuschauer
FC Stäfa – FC Mönchaltorf 2 : 1
Tore: 28. Bajrami 1:0, 65. Linder 1:1, 88. Elmer 2:1
Stäfa: Brecher; Reidt, Monn, Schwarz, Wymann; Roth (46. Stojakovic), Wetter, Elmer; Bajrami (67. Scholler, 94. Grolp), Saethre; Lipovica (46. Kelterborn)
Herrliberg: Lichtin; Daull, Lustgarten, Abplanalp (92. Linder), Furrer (52. Jud); Perucchini (85. Haussmann), Vizner (89. Dangel); Grimm (63. Brauchli), Buri (63. Schwarz), Ledergerber; Linder (85. Schaller)
Bemerkungen:
Schiedsrichterin: Leonarda Ismaili
Verwarnungen: Stäfa 1, Herrliberg 3