Das Salzmagazin in Stans zeigt die Spielfreude des Amateurtheaters
Das Nidwaldner Museum beleuchtet die Geschichte und Bedeutung des Laientheaters in der Zentralschweiz.
In der Zentralschweiz grassiert das Theaterfieber. Das Nidwaldner Museum Salzmagazin zeigt in seiner Ausstellung «Alles Theater» die Geschichte des Laientheaters, lässt Aktive zu Wort kommen und versucht, die Besucherinnen und Besucher zum Schauspielern zu verführen.
Die Theatertradition sei in der Zentralschweiz gross, erklärte das Nidwaldner Museum am Freitag zur Eröffnung ihrer neuen Ausstellung, die bis am 27. Oktober im Salzmagazin in Stans zu sehen ist. In einigen Kantonen gebe es mehr Theatervereine als Gemeinden.
Zurückzuführen ist die Freude am Theater auf die katholische Liturgie. Als die reformierten Kantone das Theaterspielen verboten, wurde dieses zu einer typischen katholischen Tradition. Auch das Schultheater an den Kollegien geht auf die katholische Kirche zurück.
Schliesslich gründeten im 19. Jahrhundert Mitglieder der wachsenden bürgerlichen Mittelschicht Theatervereine, in denen bis vor wenigen Jahren Männer als Regisseure dominierten. Schauspielern durften bis vor 100 Jahren in der Regel nur ledige Frauen.
Von kleinen Bühnen und grossen Kisten
Die Theatervereine spielen in der Regel ein Stück pro Jahr. Einige wenige haben sogar eine eigene Bühne. Im Laientheater gibt es auch grosse Kisten, etwa das Welttheater Einsiedeln, die Tellspiele Altdorf oder die Freilichtspiele Luzern, für die auch renommierte Autoren und Regisseure arbeiten.
Laientheater fördere den sozialen Zusammenhalt, erklärte das Nidwaldner Museum. Es verbinde professionelles Können und freiwilliges Engagement. «Diese seltene Kultur fördert die Qualität, die Erneuerungsfähigkeit und damit die Vitalität des Laientheaters.»
In der Ausstellung erzählen in Videoportraits vier Personen von ihrer Theaterleidenschaft. Die Besucherinnen und Besucher können sich selbst vom Theatervirus anstecken lassen.
Bereits bei der Kasse erhalten sie eine Rolle zugewiesen. Wer sich traue, könne das Stück und seine Rolle kennenlernen, den Text üben, ein Kostüm auswählen, auf der Bühne spielen und Applaus ernten, teilte das Museum mit.