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Engelberger Garagen-Band an Berner Strassenmusik-Festival

Annina Häusli
Annina Häusli

Nidwalden,

Was hat eine Obwaldner Garage-Punk-Blues-Trash-Band am Buskers in Bern verloren? Das weiss «WolfWolf» auch noch nicht so genau. Aber die Vorfreude ist gross.

Das Wichtigste in Kürze

  • WolfWolf gehören zu den 137 Künstlern, die am Buskers 2023 auftreten.
  • Für die Zwei-Mann-Band ist der Auftritt am Strassenmusikfestival ein Novum.
  • Gitarrist Reto Eller erklärt, weshalb sie als Strassenmusikneulinge auftreten.

Alljährlich lockt das Strassenmusikfestival Buskers Zehntausende in die Berner Altstadt. Drei Tage lang spielen 137 Musiker und Künstler aus der ganzen Welt auf den Strassen Berns. In diesem Jahr kann das Festival sein 20-jähriges Jubiläum feiern.

Mittendrin: Reto Eller (51) und Marcel Frank (49). Die beiden sind ein Schlagzeug/Gitarren-Duo aus Engelberg OW und sind als «WolfWolf» schon ganz schön herumgekommen – Mr. Wolf und Mr. Wolf, wie sie sich auch nennen, stehen seit Jahren gemeinsam auf der Bühne. Zuerst in der Stoner-Rock-Band «The Toenails», seit 2010 touren sie zu zweit durch Europa und die Welt.

Nau.ch hat sich vor ihrem Auftritt am Buskers mit Gitarrist und Songwriter Reto Eller unterhalten.

Nau.ch: Sie werden am Strassenmusikfestival Buskers auftreten – wie kam es dazu?

Reto Eller: Wir waren ein bisschen überrascht, als wir eingeladen wurden, wir haben ja noch nie auf der Strasse gespielt. Aber wir mussten eigentlich nicht lange überlegen, wir nehmen gerne eine neue Herausforderung an. Wenn es uns reizt, dann machen wir es, wenn es uns nicht reizt, dann nicht. Auf Hochzeiten zum Beispiel hätten wir schon tausendmal spielen können, aber das wollen wir nicht.

WolfWolf Buskers
Das Duo «WolfWolf» tritt am Buskers 2023 auf. - zvg

Nau.ch: Was erhoffen Sie sich von Ihrer Strassenpremiere?

Wir haben keine Ahnung, wie es wird, aber es wird sicher super. Wir werden Vollgas geben und versuchen, die Leute zu begeistern. Dazu haben wir zum Glück viele Chancen, wir spielen jeden Tag dreimal. Wenn es beim ersten Mal noch nicht so gut läuft, können wir daraus lernen für die nächsten Auftritte.

Nau.ch: Ihre Musikrichtung wird als «Garage Punk Blues Trash» beschrieben. Wie kann man sich das vorstellen?

Eller: Unsere Musik ist Blues-Rock und Punk basiert. Sehr einfache, straighte Musik. Wir haben nur ein Schlagzeug und eine Gitarre. Es soll nicht virtuos, sondern energiegeladen sein.

Werden Sie das Buskers besuchen?

Nau.ch: Schreiben Sie Ihre Songs selbst?

Eller: Ja, wir spielen keine Covers. Punkbands sind schlecht im Nachspielen von Musik. Es ist für mich einfacher, Songs zu schreiben, als sie nachzuspielen.

Nau.ch: Woher nehmen Sie die Inspiration für die Songs?

Eller: Viele der Songs handeln von Personen und Geschichten, die wir auf unseren Touren getroffen und erlebt haben. Es sind oft düstere Songs, über Personen, die sonst keine Aufmerksamkeit erhalten würden. Also keine Songs über Lionel Messi oder Roger Federer zum Beispiel.

Nau.ch: Was sind Ihre Ziele als Band, was wollen Sie noch gemeinsam erreichen?

Eller: Wir wollen weitere Platten und so lange Musik machen, wie es geht. Am liebsten bis wir 70 Jahre alt sind, oder noch länger. Wir wollen international in der Garage-Punk-Szene dabei sein. Wir wollen nicht allen Leuten gefallen, sondern einfach unser Ding machen. Wir haben auch schon viele Ziele erreicht, haben schon in mehreren Ländern auf Festivals gespielt. Das grösste Festival war das Azkena Rock Festival in Spanien.

wolfwolf buskers
Reto Eller und Marcel Frank nehmen sich so viel Zeit für die Band und die Musik, wie es geht. - zvg

Nau.ch: Was kommt als Nächstes für WolfWolf?

Eller: Wir proben einmal in der Woche zusammen, und arbeiten an neuem Material. Die nächste Platte kommt im Januar 2024, und wir arbeiten bereits an der übernächsten.

Nau.ch: In der Schweiz ist es schwierig für Künstler, von der Musik zu leben. Wie gehen Sie damit um?

Eller: Wir bewegen uns mit unserer Musik in einer Kleinkunstszene, das ist total Underground, da kann man nicht hauptberuflich davon leben. Wir wollen aber auch nicht kommerzielle Musik machen, das war also auch gar nie ein Thema für uns. Wir arbeiten neben der Musik beide selbstständig und nehmen uns so viel Zeit für die Band, wie es geht. Durch die Selbstständigkeit haben wir mehr Freiheiten und Flexibilität.

Nau.ch: Für welche Band oder Musiker würden Sie gerne als Vorband auftreten?

Eller: Wir spielen eigentlich nicht gerne als Vorband, wir spielen lieber als Hauptact. Also wenn ich mir eine Vorband aussuchen könnte, dann wäre Metallica schon geil (lacht).

Buskers Bern
Foto vom Strassenmusik-Festival Buskers in Bern. - keystone

Das Buskers findet vom 10. bis 12. August in der Berner Altstadt statt. Ab 18 Uhr treten die Künstler an verschiedenen Orten auf. Alle Künstler spielen für Hutgeld.

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