Wie die Stadt Thun meldet, sollen im 140-jährigen ehemaligen Nebengebäude des Thunerhofs zwei neue Wohnungen entstehen. Im Juli 2024 entscheidet der Stadtrat.
Der Thunerhof in Thun.
Der Thunerhof in Thun. - Nau.ch / Ueli Hiltpold
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Die 1884 erbaute Liegenschaft an der Hofstettenstrasse 15 B diente dem früheren Hotel Thunerhof als Nebengebäude und ist ein charakteristischer Bestandteil der touristischen Infrastrukturbauten in diesem Quartier.

Das Gebäude ist im städtischen Eigentum und wird im Bauinventar des Kantons Bern als schützenswert geführt.

Für den Erhalt der Bausubstanz – unter anderem im Bereich Statik und Brandschutz – ist eine Sanierung dringend nötig.

Zudem entspricht der Ausbau der Wohnungen nicht mehr den heutigen Anforderungen. Der Gemeinderat hat deshalb entschieden, das Gebäude zu sanieren.

Zentralheizung für bestehende Wohnungen geplant

Die Sanierung erfolgt in enger Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege.

Das Sanierungsprojekt sieht vor, die Gebäudehülle mit Dach, Fassade und Fenstern zu erneuern, Brandabschnitte einzubauen, die statischen Mängel zu beheben und die Wärmeerzeugung zu erneuern.

Zudem werden die Wohnungen mit den heute bestehenden Einzelöfen an die Zentralheizung angeschlossen.

Zwei neue Wohnungen sollen entstehen

Die drei bestehenden Wohnungen (Eineinhalb-, Vier- und Viereinhalb-Zimmer-Wohnung) im Obergeschoss werden gesamtsaniert und der Ausbau dem heutigen Standard angepasst.

Auf der heutigen Lagerfläche entstehen zwei zusätzliche Wohnungen mit Zweieinhalb-Zimmer beziehungsweise Dreieinhalb-Zimmer.

Keine Erneuerungen im Erdgeschoss vorgesehen

Im Aussenbereich will die Stadt die Mängel bei der Entwässerung beheben und die Parkplatzanordnung optimieren.

Im Erdgeschoss des Gebäudes sind zurzeit ausser den statischen und brandschutztechnischen Massnahmen keine Erneuerungen geplant.

Die drei gewerblichen Mietenden im Erdgeschoss können während der Sanierung in den Räumen bleiben.

Allfällige Einwirkungen der Sanierungsarbeiten auf ihren Betrieb werden zu gegebener Zeit mit ihnen abgestimmt.

Energetische Sanierung auch Teil des Projekts

Im Rahmen der Sanierung werden die bestehende Ölheizung und die Einzel-Ölöfen durch eine Wärmepumpe ersetzt.

Zudem sind im Bereich der Gebäudehülle (Dach, Fassade, Fenster) energetische Massnahmen vorgesehen, soweit die Denkmalpflege diese guthiess.

Die Anforderung des Gebäudestandards des Vereins Energiestadt für die Wärmeerzeugung wird durch den Ersatz der Ölheizung durch eine Wärmepumpe erfüllt.

Installation einer PV-Anlage wird geprüft

Der dort geforderte Standard Minergie Eco kann aufgrund des denkmalpflegerischen Schutzstatus als K-Objekt nicht erfüllt werden.

Die Stadt prüfte auch die Installation einer PV-Anlage auf dem Dach. Die Dachfläche ist jedoch nicht geeignet, um eine PV-Anlage wirtschaftlich zu betreiben.

Denn ein grosser Teil des Dachs ist durch Lukarnen und Kamine unterbrochen, und die unterschiedlich ausgerichteten Dächer der verschiedenen Gebäudetrakte ergeben keine zusammenhängende, ideal ausgerichtete Dachfläche.

Stadtrat befindet im Juli 2024 über den Kredit

Die Kosten für die Sanierung betragen gemäss Kostenschätzung 5,69 Millionen Franken. Der Gemeinderat hat in seiner Kompetenz 5,12 Millionen Franken (90 Prozent) gesprochen.

Zehn Prozent des Kredits, das heisst 570'000 Franken, befinden sich als neue Ausgabe in der Genehmigungskompetenz des Stadtrats.

Die hohen Kosten sind nötig aufgrund der Vorgaben des Denkmalschutzes für Dach und Fassade sowie des aufgestauten Unterhaltes im Gebäude und der aussenliegenden Kanalisation und Entwässerung.

Das Parlament befindet am 4. Juli 2024 darüber.

Baustart im Mai 2025 erfolgen

Ziel ist es, im Sommer 2024 das Baugesuch einzureichen. Der Start der Sanierungsarbeiten ist ab Mai 2025 geplant.

Die Sanierung muss in unbewohntem Zustand der Liegenschaft ausgeführt werden. Mit den bestehenden Mieterschaften wird der Bauablauf koordiniert.

Voraussichtlich ab 2026 sind die sanierten Räumlichkeiten bezugsbereit.

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