Kämpferische Töne von Linken und Grünen an 1.-Mai-Feier
Markige Worte, Würste und Bier: Auf dem Thuner Rathausplatz haben Gewerkschafter, Linke und Grüne am Mittwochmittag den Tag der Arbeit begangen. Im Kanton Bern sind im Lauf des Tages rund ein Dutzend weitere Veranstaltungen geplant. In Bern etwa beginnt am späten Nachmittag der Umzug von der Kramgasse auf den Bundesplatz. Dort werden unter anderen SP-Nationalrat Corrado Pardini und die Grünen-Nationalrätin Regula Rytz am Rednerpult erwartet. Beide traten nach Angaben des Gewerkschaftsbundes auch in Thun auf. Pardini sprach die Wahlen im Oktober an: «Unsere Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass es ein Parlament für die Herausforderungen der 2020er-Jahre wird», sagte er gemäss Redetext. «Ein Parlament, das die Zerstörung beendet und die soziale Frage wieder ins Zentrum stellt.» Mit dem ökosozialen Umbau und der Sicherung der Sozialwerke - insbesondere der AHV - habe das Parlament zwei epochale Aufgaben vor sich. Wichtig seien aber auch der Schutz von Arbeitnehmenden über 50 Jahre, der Ausbau des Service public für das digitale Zeitalter und die Gleichstellung, die endlich umgesetzt werden müsse.
«Green New Deal»
Die Grüne Regula Rytz stellte die Klimadebatte ins Zentrum ihrer Rede. «Die jungen Menschen fordern nichts weniger als das Recht auf die Zukunft. Damit fordern sie auch die Gewerkschaften heraus.» Denn die Transformation in die postfossile Gesellschaft werde auch die Arbeitswelt verändern. Wir brauchen einen Green New Deal, der in erneuerbare Energien, in neue Mobilitäts- und Gebäudetechnologie investiert, sagte Rytz. Anstatt Tausende Tonnen Billigmaterial aus den Elendsfabriken des Südens in die Schweiz zu karren, brauche es endlich die Kreislaufwirtschaft. 1.-Mai-Veranstaltungen gibt es heute Mittwoch auch in Biel, Burgdorf, Langenthal, Lengnau, Münchenbuchsee, Oberbipp, Roggwil und in Interlaken. Dort wird am Abend der Freiburger Ständerat Christian Levrat, Präsident der SP Schweiz, erwartet.