Skigebiete sollen die ganze Saison offen bleiben
Der Wintersportbetrieb im Kanton Bern und der ganzen Schweiz kann mit den geltenden Schutzkonzepten problemlos durchgeführt werden.
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Der Wintersportbetrieb im Kanton Bern und der ganzen Schweiz kann mit den geltenden Schutzkonzepten problemlos durchgeführt werden. Der Betrieb in Skigebieten ist nicht risikoreicher als das Alltagsleben im Flachland. Das Sperren von Skigebieten ist keine Lösung für die Pandemiebekämpfung und kann sogar kontraproduktiv sein.
Die Seilbahn- und Gastronomieunternehmen haben mit enormem Aufwand und grosser Sorgfalt ausgefeilte, massgeschneiderte Schutzkonzepte entwickelt, die sich seit Monaten bewähren. Der Bundesrat darf nun nicht vor inakzeptablen Drohgebärden und Druckversuchen aus Nachbarstaaten einknicken. Ebenso sind Forderungen nach einschneidenden Kapazitätsbeschränkungen abzulehnen. Und es kann nicht sein, dass andauernd wieder die Spielregeln geändert werden.
Viele Skigebiete kämpfen seit Jahren mit schwierigen Rahmenbedingungen; masslose Einschränkungen in der Saison 2020/21 würden vielen den Todesstoss versetzen.
Inakzeptable ausländische Druck- und Drohgebärden; Schweizer Weg hat sich bewährt
Seit Tagen versuchen die Nachbarstaaten Deutschland, Italien und Frankreich, Druck auf die Schweizer Regierung auszuüben, dass auch Skigebiete in der Schweiz bis weit in den Januar 2021 total gesperrt werden sollen. Solches Treiben ist für die souveräne Schweiz absolut inakzeptabel.
Wenn die Nachbarstaaten der Meinung sind, ihre teils drastischen, extremen Massnahmen wie flächendeckende Ausgangssperren, monatelanges Schliessen von Läden und Gastronomiebetrieben oder landesweite Maskentragpflichten im gesamten freien Raum seien wirksame Mittel gegen die Pandemie, dann ist das ihr gutes Recht. Vorläufige Bilanzen zu diesen rigorosen Eingriffen werfen bezüglich Verhältnismässigkeit und Wirkung allerdings grosse Fragen auf.
Der Schweizer Weg, der vorsichtiges Abtasten, Verhältnismässigkeit, die Akzeptanz beim Volk und das weitgehende Vermeiden von Drangsalierungen der Bevölkerung und der Wirtschaft vorsieht, hat sich bewährt. Mit dem Virus muss leider gelebt werden.
Es kann keine Strategie sein, auf Jahre das normale gesellschaftliche Leben weitgehend lahmzulegen, oder einzelne Branchen an die Wand zu fahren. Zu vernünftigem Vorgehen gehört auch die klare Ansage, dass die Wintersportsaison 2020/21 stattfindet.
Sperren von Skigebieten möglicherweise sogar kontraproduktiv
Der Betrieb eines Skigebiets ist bezüglich Pandemierisiko nicht heikler als das normale Alltagsleben im Flachland. Es gibt keine Beweise dafür, dass Pistenfahren, Nutzung von Skiliften oder der Besuch eines Bergrestaurants zu erhöhter Infektionsgefahr geführt hätten.
Hingegen stellt sich die Frage, was die Leute denn tun, wenn man ihnen den Wintersport verbietet. Möglicherweise legen dann andere Freizeitaktivitäten zu, wie Shopping, Flanieren in den Städten oder Privatparties zu Hause, was bezüglich Infektionsgefahr sicher nicht besser ist.
Wintersport im Freien: gut für Immunsystem, Gesundheit, Psyche und Wohlbefinden
Sport ist gesund, gerade auch im Freien. Bewegung, Sonne und Frischluft stärken das Immunsystem und verbessern die Psyche, was sich ebenfalls positiv auf allfällige Covid-Erkrankungen auswirkt.
Wenn sich die Leute im Schneesport erfreuen können, machen sie dafür auch bei denjenigen Schutzmassnahmen mit, die wirklich etwas bringen, und nicht nur aus «psychologischen» Gründen verordnet werden.
Wintersportbetrieb: Schutzkonzepte absolut ausreichend, «Ischgl»-Vergleiche komplett daneben
Die Skidestinationen und Bergbahnen haben seit Monaten ausgefeilte Schutzkonzepte erstellt, die ihre Funktionsfähigkeit bereits in der Sommersaison unter Beweis gestellt haben.
- Die Maskentragpflicht bei Seilbahnen und Skiliften inklusive Warteräumen ist absolut gleichartig wie die Vorgaben beim öffentlichen Verkehr.
- Eine volle Seilbahngondel ist nicht risikoreicher als volle Busse oder Trams.
- Die Schutzkonzepte für Skipisten-Restaurants entsprechen haargenau denjenigen aller Gastrobetriebe im ganzen Land.
- «Halli-Galli» – Après-Ski ist gemäss den bereits umgesetzten Schutzkonzepten gar nicht möglich!
In allen Gastrobetrieben gilt die Vierertisch-Regel mit Abständen und Sitzendkonsumation. Die immer wieder aufgetischten Vergleiche mit Massenparties in Ischgl oder anderswo sind komplett daneben. Die oft auch kleinen Skigebiete im Berner Oberland kannten schon bisher keine Massenparties im Après-Ski.
Skigebiete bis Saisonende 2021 mit normalen Kapazitäten offen halten
Die vom Bund beabsichtigten zusätzlichen Einschränkungen im Skibetrieb sind nicht wirklich nachvollziehbar und nicht praxistauglich. Die angedachten Kapazitätsbeschränkungen bei den Seilbahnen sind kaum umsetzbar, weil nicht messbar ist, wie viele Leute sich gleichzeitig im Skigebiet aufhalten.
Zudem können solche Massnahmen sogar zu längeren Warteschlangen führen; genau das ist ja nicht gewollt. Die Bergbahnbetreiber wissen es selber am besten, wo allenfalls reduzierte Besetzungen von Kabinen Sinn machen.
Auch ist es nicht verständlich, warum Restaurants im Skigebiet bereits früh am Nachmittag zumachen sollen, währenddem das unten im Dorf nicht gilt. Da mutmasslich ohnehin weniger in- und ausländische Touristen in die Skigebiete reisen, sind solche zusätzlichen Erschwernisse unverständlich.
Skigebietssperrungen: im Berner Oberland wären die volkswirtschaftlichen Schäden verheerend!
Bereits ab März 2020 mussten Wintersportgebiete einen vorzeitigen Saisonabbruch mit massiven Ertragsausfällen verkraften, trotz teils noch ausgezeichneten Schneeverhältnissen. Eine erneute Schliessung ausgerechnet in der wichtigsten Periode über Weihnachten/Neujahr hätte verheerende Auswirkungen auf viele Bergbahnunternehmen und Wintersportgebiete – grosse und kleine!
Der volkswirtschaftliche Schaden für Berggebiete wäre durch Sperrungen immens. Es droht eine Konkurs- und Entlassungswelle bei Bergbahnunternehmen, Gastrobetrieben und vielen Zulieferern.
Die Folgen auf die Gemeindehaushalte durch Steuerausfälle wären in vielen sonst schon ertragsschwachen Berggemeinden fatal. Folgeerscheinungen wie Abwanderung und damit weiterer Verlust von Arbeitsplätzen und Steuersubstrat sind weitere mögliche Kollateralschäden.
Prinzipien der Eigenverantwortung und differenzierter Massnahmen hochhalten
Es gilt das in der Schweiz bewährte und von den allermeisten Bürgerinnen und Bürgern gut gelebte Prinzip der Eigenverantwortung. Wer sich gefährdet oder unwohl fühlt, muss nicht Ski fahren gehen.
Und kann dafür einen Spaziergang machen. Sogenannte Risikogruppen sind durch offene Skigebiete kaum gefährdeter.
Zum einen gehen diese Gruppen meist gar nicht oder nur in geringem Umfang Ski fahren. Und Personen, die mit Risikogruppen Kontakt haben, können sich auch irgendwo sonst anstecken: in der Familie, im ÖV, bei der Arbeit, im Warenhaus, bei privaten Treffen oder beim Bummel durch die Stadt.