Spitalliste Rehabilitation: Gemeinderat Wald nimmt Stellung
Bewerber können sich zum Strukturbericht und den provisorischen Spitallisten 2023 äussern. Der Gemeinderat stellt konkrete Anträge bei der Gesundheitsdirektion.

Der Zürcher Regierungsrat hat die Spitalplanung, bestehend aus Strukturbericht und provisorischer Spitallisten, in die Vernehmlassung gegeben. Die Gemeinde und besonders das Zürcher Reha-Zentrum Wald sind vom Teilbereich Rehabilitation betroffen.
Hier führt die Regierung aus, dass die Gesundheitsdirektion mit der Bewerberin klären werde, ob die Zürcher Reha-Zentren ihre Leistungen mittel- bis langfristig anstatt in Wald an einem geeigneteren Standort erbringen beziehungsweise anbieten könnten. Wald sei weder zentrumsnah noch in der Nähe eines Akutspitals gelegen. Dazu nimmt der Gemeinderat zuhanden der kantonalen Gesundheitsdirektion Stellung.
Dem Zürcher Reha-Zentrum Wald kommt heute als grösste und bestens funktionierende innerkantonale Klinik eine wichtige Rolle in der stationären Rehabilitation der Zürcher Bevölkerung zu. Seit über 100 Jahren in der Gemeinde verwurzelt, ist sie mit den meisten Arbeitsplätzen vor Ort wirtschaftlich von wesentlicher Bedeutung.
Wichtige Rolle des Reha-Zentrums in der stationären Rehabilitation
Die Vielfalt und Kontinuität des Stellen- und Ausbildungsangebotes sowie die Nachfrage nach einer hoch qualifizierten Arbeitnehmerschaft sind äusserst wertvoll. Damit das Reha-Zentrum für Wald ein wirtschaftlicher Leuchtturm bleibt, von dem auch vor- und nachgelagerte Betriebe der Region profitieren können, wird eine zukunftsgerichtete Erneuerung angestrebt.
Der Gemeinderat unterstützt die Bestrebungen der Stiftung Zürcher Reha-Zentren mit allen seinen Kräften, auf dem Faltigberg mit einem Ersatzneubau ein modernes Reha-Zentrum betreiben und weiterhin hochwertige Rehabilitationstherapien anbieten zu können.
Die volkswirtschaftliche Bedeutung runden die dezentrale Arbeitsplatzverteilung im Kantonsgebiet, die entgegenlaufenden Verkehrsströme und die Stützung einer Randregion ab. Dank der Institutionsgrösse mit den vielen Patienten, Besuchern sowie Mitarbeitern ist eine gute Anbindung an den öffentlichen Verkehr gewährleistet, was hinsichtlich Nachhaltigkeit und Attraktivität beachtliche Synergien mit sich bringt.
Nachvollziehbare Entwicklung
Im Zusammenhang mit der demografischen Entwicklung und der oftmaligen Multimorbidität der Patienten ist für den Gemeinderat der Bedarf nach zunehmend wohnorts- und akutspitalnahen Versorgungsstrukturen in der Rehabilitation nachvollziehbar.
Parallel dazu ist der Gemeinderat aber auch von der Nachfrage und einem «Markt» für Rehabilitationstherapien überzeugt, bei denen gerade eine wohnortsfernere Lage für den abschliessenden Genesungsprozess absolut geeignet und die Akutspitalnähe irrelevant ist. Untermauert wird dies durch die Tatsache, dass sich heute rund zwei Drittel der Zürcher Patienten in einer ausserkantonalen Rehabilitationsklinik – und so aus Zürcher Sicht weder wohnorts- noch akutspitalnah – behandeln lassen.
Der innerkantonale Anteil würde mit der neuen Spitalplanung von 31 auf prognostizierte 49 Prozent steigen. Das ist grundsätzlich begrüssenswert, trotz allem muss es auch innerhalb des Kantons Zürich ein wohnorts- und spitalferneres Rehabilitationsangebot geben. Wald ist dafür der bestens geeignete Standort – nah und doch genügend peripher gelegen.
Antrag an die Gesundheitsdirektion
Der Gemeinderat hat den konkreten Antrag auf Anpassung der Formulierung im Strukturbericht gestellt, wonach die Zürcher Reha-Zentren prüfen sollen, ihre Leistungen mittel- bis langfristig zusätzlich zu Wald an einem anderen Standort in der Versorgungsregion Zürcher Oberland erbringen beziehungsweise anbieten zu können.