FC Wil verliert wildes Spiel gegen den FC Aarau

FC Wil 1900
FC Wil 1900

Wil,

Viel Schnee und eine spektakuläre 3:4-Niederlage sind das Resultat für den FC Wil 1900 im Heimspiel gegen den FC Aarau.

Die erste Mannschaft, des FC Wil.
Die erste Mannschaft, des FC Wil. - FC Wil

Die entscheidendsten Momente dieses Spiels fanden für einmal nicht während der Partie, sondern vor den Halbzeiten statt. Rund 30 freiwillige Helferinnen und Helfer – ganz zuvorderst der Wiler Präsident Maurice Weber – setzten mit Schaufeln und Muskelkraft alles daran, ein mehr oder weniger reguläres Spiel zu ermöglichen. Kubikmeterweise Schnee mussten geschippt werden. Frau Holle meinte es wirklich zu gut an diesem winterlichen Freitagabend.

Als Schiedsrichter Alain Bieri die Partie um 20.45 Uhr anpfiff, erinnerte zu Beginn wenig an ein Fussballspiel. Man hatte einige Male das Gefühl, die Eiskunstläufer der benachbarten Eishalle hätten sich in den Sportpark verirrt. Mitunter durchs Schneeschippen wurden Teile des Kunstrasens rutschig wie ein Eisfeld.

Frühe Führung für Wil

Der FC Wil 1900 liess sich trotz garstiger Umstände von seinem Plan, schnell den Führungstreffer zu erzielen, nicht abbringen. Keine zwei Minuten waren gespielt, da jubelte die Elf von Iacopetta das erste Mal. Sofian Bahloul traf per Kopf zum 1:0. In der Folge sahen die Zuschauer ein munteres Challenge-League-Spiel. Nach einer guten Startviertelstunde der Wiler – mit einigen hochkarätigen Chancen – war es dennoch Aarau, das den Ausgleich erzielte.

Stürmer Vladi versenkte den Ball aus halbrechter Position in der linken Ecke. Eine Wende im Spiel? Mitnichten. Zwei Zeigerumdrehungen später reagierten die Wiler in der Person von Fazliu erneut. Mit einem präzisen Schuss erzielte er das 2:1. Den 710 hartgesottenen Fans im Stadion wurde etwas geboten. Beste Werbung für den Schweizer Challenge-League-Fussball.

In der 28. Minute brachte Dickenmann nach einem Zweikampf Rrudhani im Strafraum regelwidrig zu Fall. Der Gefoulte selbst versenkte den Elfmeter souverän in der linken Ecke zum erneuten Ausgleich für die Aarauer. Die glatte Unterlage führte zu vielen heiklen Momenten für das Schiedsrichtergespann. So auch in der 36. Minute, als Munti nach einem Allerweltsfoul die gelbe Karte sah und für die nächste Partie gegen Kriens fehlen wird.

Sollte es das von der ersten Halbzeit gewesen sein? Nein! Mittelfeldakteur Zumberi schickte nach 44 Minuten mit einem schönen Steilpass aus dem Mittelfeld Lukembila in die Tiefe. Der Ball kam schliesslich zu Toure, der flach in die rechte Ecke zur 3:2-Pausenführung einnetzte. Die drittmalige Führung für die Äbtestädter kurz vor der Pause! Und wieder war Schneeschaufeln angesagt. Die 14 Balljungs des FC Henau bekamen zusammen mit den Staff-Mitgliedern des Vereins zumindest etwas innere Wärme.

FC Wil mit schlechter zweiten Halbzeit

Nach dem Pausentee war es nur noch eine Mannschaft, die Fussball spielte: der FC Aarau. Mal für Mal überrollte die Mannschaft von Trainer Keller das Wiler Mittelfeld. In der 53. Minute gab es den Knick in der Wiler Mannschaft. Abwehrboss Talabidi wurde wegen akuter Rot-Gefährdung von Iacopetta vom Feld genommen. Zali ersetzte ihn. Ab diesem Zeitpunkt schien es, dass die Stabilität komplett verloren ging, insbesondere auch in der Defensive.

Aarau hatte die Kontrolle des Spiels übernommen. Und so erstaunte es nicht, dass der Tabellenführer die Partie noch zu drehen vermochte. Nach einem Doppelschlag von Rrudhani in der 58. und 69. Minute kehrten die Rübeliländer auf die Siegesstrasse zurück. Die Wiler waren in der gesamten zweiten Halbzeit zu keiner Reaktion mehr fähig. Für die Aarauer war es der verdiente Lohn für eine klare Leistungssteigerung im Schneetreiben, mit einer herausragenden Moral.

Der FC Wil 1900 muss sich den Vorwurf gefallen lassen, dass er die Leistung der ersten Halbzeit in keiner Phase der übrigen 45 Minuten abrufen konnte. Die Wiler haben nun eine Woche Zeit, die erste Heimniederlage in diesem Jahr zu verarbeiten, bevor es zum Absteiger nach Kriens geht.

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