In Winterthur werden Brücke, Plätze und Pärke neu benannt

Wie die Stadt Winterthur meldet, haben eine Brücke, drei Pärke, vier Plätze sowie fünf Strassen und Wege im Entwicklungsgebiet einen Namen erhalten.

Das Strassenverkehrsamt Winterthur.
Das Strassenverkehrsamt Winterthur. - Nau.ch / Simone Imhof

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Stadt Winterthur benennt Brücken, Plätze und Pärke im Entwicklungsgebiet.
  • Die Namensgebung erleichtert die Kommunikation und die Zusammenarbeit.

Vom namenlosen Niemandsland zum neuen Stadtteil mit benannten Strassen, Plätzen und Pärken: Für das Entwicklungsgebiet im Umfeld des Bahnhofs Grüze ist die Namensgebung ein wichtiger Meilenstein.

Die Planungen auf dem Areal werden damit für die Bevölkerung fassbar.

Die frühzeitige Benennung erleichtert zudem die Kommunikation und Zusammenarbeit unter den an der weiteren Gebietsentwicklung beteiligten Personen.

Neues Stadtzentrum mit Mobilitätsdrehscheibe

Von der Baubrache zur Verkehrsdrehscheibe: Das Gelände zwischen den Bahnlinien nach St.Gallen und Frauenfeld, das sich wegen der aktuellen Bauarbeiten weitgehend als leere Fläche präsentiert, wird sich in den nächsten Jahren weiterentwickeln zu einem durchmischten städtischen Quartier mit attraktiven Freiräumen.

Der Gestaltungsplan Umfeld Grüze sieht eine dichte und hohe Bebauung mit Dienstleistungs- und Wohnnutzungen vor.

Mit der Busbrücke, die sich seit Anfang Jahr in Bau befindet, wird der Bahnhof Grüze dank der Anbindung ans Netz von Stadtbus Winterthur zu einem neuen Mobilitätspunkt.

Das für Benennungen zuständige Geomatik- und Vermessungsamt hat im Jahr 2022 eine Arbeitsgruppe zusammengestellt, die Namensvorschläge geprüft und ausgearbeitet hat.

Leonie-Moser-Brücke und der Heidi-Bucher-Platz

Die ÖV-Querung, die als zentrales Puzzlestück des Entwicklungsgebiets bis 2026 gebaut wird, erhält den Namen einer der ersten Röntgenkrankenschwestern der Schweiz.

Leonie Moser (1897-1959) war eine Pionierin der medizinischen Diagnosetechnik und arbeitete mehrere Jahre am Kantonsspital Winterthur im dort bereits um 1900 eingerichteten «Röntgenkabinett».

Der südliche Vorplatz des Bahnhofs Grüze, der zu einem zentralen Ort wird, erhält den Namen der Winterthurer Künstlerin Heidi Bucher (1926-1993).

Die Vertreterin der internationalen Neo-Avantgarde wurde für ihre Arbeiten zu den Themen Körperlichkeit, Raum und Metamorphosen 1993 mit dem Kulturpreis der Stadt Winterthur ausgezeichnet.

Katharina-Hardy-Strasse und Richard-Ernst-Park

Die Erschliessungsstrasse von der St.Gallerstrasse ins Entwicklungsgebiet erhält den Namen der Winterthurer Orchestermusikerin und Geigenlehrerin Katharina Hardy (1928-2022).

Sie wurde in Ungarn geboren, überlebte 1945 den Aufenthalt in zwei Konzentrationslagern und flüchtete 1956 in die Schweiz und war 18 Jahre lang Mitglied des Stadtorchesters Winterthur.

Am Anfang der Sulzerallee entsteht neben dem geplanten, 60 Meter hohen «Oase Hochhaus» ein öffentlicher Quartierpark.

Dieser erhält den Namen des Winterthurer Nobelpreisträgers für Chemie, Richard Ernst (1933-2021), der mit seinen Forschungen im Gebiet der magnetischen Kernresonanz-Spektroskopie die bildgebende Diagnostik in der Medizin revolutionierte – ein Forschungsbereich, den Leonie Moser, die Namensgeberin der benachbarten Brücke, in ihren Anfängen in der Schweiz mitgeprägt hatte.

Öffentliche Feier zur Namensgebung

Vier Plätze die rund um den in Zukunft geplanten «Bahnhof Grüze Nord» an der Bahnlinie in Richtung Oberwinterthur und Frauenfeld angeordnet sind, werden mit den Namen von Dampfund Motorenschiffen bezeichnet (Minerva-, Nautilus-, Neptun- und Simplonplatz).

Damit wird ein Bezug zur Industriegeschichte Winterthurs hergestellt, in der die Entwicklung von Dampf- und Dieselmotoren eine wichtige Rolle spielte.

Am Samstag, 10. Juni 2023, wurden die Benennungen im Rahmen einer öffentlichen Feier bekannt gegeben.

Stadtpräsident Michael Künzle, Stadträtin Christa Meier und Fachpersonen aus der Stadtverwaltung erklärten die Hintergründe der Namensgebungen sowie die Chancen des Entwicklungsgebiets Grüze.

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Viola Amherd
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