Klangperformance im Münzkabinett Winterthur
Wem längere Entdeckungsreisen fehlen, der kann am 13. Dezember 2020 zwischen 14 und 17 Uhr im Münzkabinett Winterthur der imaginären Erweiterung der Via Egnatia folgen. Das Ensemble verteilt sich auf verschiedene Räume und das Publikum kann selber entscheiden, wie lange es dem Geschehen beiwohnen will.
Auftauchen können ein goldenes Ei, Alexander der Grosse, Schafherden, Wassermelonenplantagen, alte Götter, Touristen und unerwartete Sturmwinde. Eine Spezialvitrine beleuchtet die Via Egnatia aus numismatischer Sicht.
Hintergrund des Projekts
Die Via Egnatia gehörte in der Antike zu den wichtigsten antiken Handels- und Verbindungsstrassen. Sie führte von Durrës (Albanien) über Nordmazedonien und Griechenland bis nach Konstantinopel und steht für die Verbindung zwischen West- und Südosteuropa.
Auf dieser Route finden bis heute vielfältige Migrationsbewegungen aus ganz unterschiedlichen Gründen in beide Richtungen statt. Menschen, Objekte, kulturelle Traditionen, Hoffnungen und Ideen sind mobil und schreiben die Jahrtausende alte Geschichte der Via Egnatia weiter.
«I am not alone» wird als ein Live-Soundscape bis Ende 2021 in 15 Museen in der ganzen Schweiz realisiert und später an Musik- und Theaterfestivals gezeigt. Die Performance basiert auf Interviews, die im Verlauf einer Forschungsreise im Balkan entstanden sind.
Dabei wurden mit der lokalen Bevölkerung zahlreiche Gespräche über ihre persönliche Lebenssituation, ihr Verhältnis zur antiken Route der Via Egnatia sowie ihre Wahrnehmung Europas geführt. Dieses Material liegt der Performance zugrunde, die dem Publikum als akustisches Bild aus Klängen, Geräuschen und Stimmen begegnet. Umgesetzt wird das Projekt von einem siebenköpfigen Performance-Ensemble mit Spezialisierung in zeitgenössischer Musik und Improvisation.