Winterthur: Buslinie 5 bereit für Trolleybusse
Ab 15. Dezember 2024 fährt die neue Trolleybus-Linie 5 in Winterthur elektrisch. Sie ist ein wichtiger Schritt zur Dekarbonisierung des öffentlichen Verkehrs.
Wie die Stadt Winterthur berichtet, bringt der Fahrplanwechsel vom kommenden Wochenende eine zusätzliche Buslinie mit Trolleybussen: die Linie 5. Mit einer Einweihungsfahrt hat Stadtbus Winterthur dies heute zusammen mit Stadtwerk Winterthur und dem Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) gefeiert.
Für den Betrieb der neuen elektrischen Linie stehen unter anderem sieben Gelenktrolleybusse neuster Bauart zur Verfügung, die teilweise mit Strom von der Oberleitung und teilweise mit Batterie fahren können.
2425 Meter neue Fahrleitungen mit Kupferdrähten, 96 neue Masten und 36 sogenannte Maueranker sind notwendig, um die Stadtbus-Linie 5 ab übermorgen, 15. Dezember 2024, elektrisch zu betreiben. Rund ein Jahr haben die Bauarbeiten gedauert. Anfangs Dezember waren sie abgeschlossen.
Stromversorgung für Trolleybusse erneuert
Der mit 1675 Metern längste neue Abschnitt mit Oberleitungen befindet sich zwischen den Haltestellen Eishalle und Ohrbühl und führt über die Industrie- und die Seenerstrasse. Auch am Hauptbahnhof hat Stadtbus jeweils in Nachtschichten 215 Meter neue Fahrleitungen installiert, damit die erforderlichen Querungen der Linien 1, 2, 3, 5 und 7 künftig einwandfrei funktionieren.
Gut 500 Meter lang ist der Abschnitt zwischen Töss und Rosenau, den die Stadtbusse neu ebenfalls an der Oberleitung befahren. Zusätzlich musste Stadtwerk Winterthur die Stromversorgung ausbauen und teilweise erneuern. Dafür waren vier neue Gleichrichterstationen mit Transformatoren notwendig.
Batterie statt Dieselmotor
Ältere Trolleybusmodelle sind mit einem kleinen Dieselhilfsmotor ausgestattet. Dies ist notwendig, um etwa bei Stromausfällen, Umleitungen oder Baustellen trotzdem den Betrieb aufrechterhalten zu können.
Die neuen Busmodelle, wozu auch die Doppelgelenktrolleybusse gehören, benötigen keinen Diesel mehr. Sie sind mit einem Elektromotor mit Batterie ausgestattet.
Auf der Linie 5 liefert die Batterie den Strom für die Abschnitte Rosenau bis Dättnau sowie Ohrbühl bis Technorama. Auf dem Rest der knapp 13 Kilometer langen Fahrstrecke liefert die Oberleitung Strom für den Busbetrieb und zum Aufladen der Batterie.
Einweihungsfahrt zum Technorama
Dass die Stromversorgung funktioniert und die Buslinie 5 bereit ist für den elektrischen Betrieb, zeigte die Einweihungsfahrt von heute Freitag, 13. Dezember 2024. Stadtrat Stefan Fritschi und ZVV-Direktor Dominik Brühwiler begrüssten dazu Gäste und Medienschaffende im Depot Grüzefeld.
Sie konnten auf der Einweihungsfahrt das Auf- und Abdrahten beim Ohrbühl beobachten und den Batteriebetrieb zwischen Ohrbühl und Technorama erleben. Einen Unterschied zwischen Batteriebetrieb und Fahrt an der Oberleitung konnten sie dabei nicht feststellen.
Der gesamte Betrieb ist nun elektrisch. Das bringt ein angenehmeres Fahrgefühl für Fahrpersonal und Fahrgäste und einen ruhigeren Betrieb für Anwohnende.
Beitrag zur Dekarbonisierung
In der Dekarbonisierungsstrategie des Zürcher Verkehrsverbundes (ZVV) ist festgehalten, dass es bis 2040 keine Treibhausgasemissionen durch die Busflotte mehr geben soll. Die Dieselbusse machen rund 90 Prozent des CO2-Ausstosses des ZVV aus.
Die Stadt Winterthur verfolgt ebenfalls ein Netto-Null-Ziel bis 2040. Die Elektrifizierung der Buslinie 5 sowie der Buslinie 7 im Jahr 2026 leistet einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung dieser Ziele.
Ab Dezember 2026 fahren 90 Prozent der Fahrgäste von Stadtbus Winterthur elektrisch und sind damit klimafreundlich unterwegs.