Winterthur: Städtepartnerschaft fördert Bildungsprojekt in Äthiopien

Wie die Stadt Winterthur meldet, wird im Jahr 2024 das Projekt «Sky: Ausbildung, Arbeit und Perspektiven für Jugendliche» von Helvetas in Äthiopien gefördert.

Der Eingang zum Technikum in Winterthur.
Der Eingang zum Technikum in Winterthur. - Nau.ch / Simone Imhof

Die Städte Schaffhausen, Frauenfeld, Winterthur und St.Gallen arbeiten in der Auslandhilfe eng zusammen.

Jährlich alternierend nehmen die Städte Gesuche von Hilfsprojekten entgegen und wählen ein geeignetes Projekt zur Unterstützung aus.

Dieses Jahr liegt die Federführung bei der Stadt Schaffhausen. Die Gesuche werden nach den durch die Städte gemeinsam festgelegten Kriterien geprüft.

Praxis- und arbeitsmarktorientierte Ausbildung

Das Projekt «Sky: Ausbildung, Arbeit und Perspektiven für sozial benachteiligte Jugendliche und junge Erwachsene in Amhara» überzeugte durch seine langfristig wirkungsvolle Herangehensweise.

Das Projekt Sky ermöglicht 93'000 jungen Männern und insbesondere Frauen ohne abgeschlossene Schulbildung eine kurze, praxis- und arbeitsmarktorientierte Ausbildung, dank der sie im Erwerbsleben Fuss fassen können.

Sehr bedürftige Region

Äthiopien ist eines der ärmsten Länder der Welt, 85 Prozent der über 120 Millionen Einwohner leben auf dem Land und betreiben vorwiegend Land- und Viehwirtschaft zur Selbstversorgung.

Schwierige klimatische Bedingungen, Erosion, wiederkehrende Dürren und ein nach wie vor hohes Bevölkerungswachstum in ländlichen Gebieten führen zu grosser Ernährungsunsicherheit und oft chronischer Armut.

Dies bewegt vor allem junge Menschen dazu, auf der Suche nach Arbeit in Städte zu ziehen.

Infolge mangelnder oder zu wenig auf den Arbeitsmarkt ausgerichteter Ausbildung ist es für sie aber sehr schwierig, eine Stelle zu finden.

Ausbildung, Arbeit und Perspektiven

Das Projekt erhöht die Beschäftigungschancen junger Menschen, indem es ihren Zugang zu marktrelevanten, praxisorientierten Schulungen sowie zu Informationen und Dienstleistungen verbessert, die sie für die Stellensuche oder den Aufbau eines selbstständigen Erwerbs benötigen.

Dazu stärkt es öffentliche und private Anbieter von Berufsausbildungen sowie Stellenvermittlungen und Behörden und entwickelt modular aufgebaute, auf die Bedürfnisse des Arbeitsmarkts ausgerichtete Kompaktkurse.

Spezielle Modelle zur Vergütung der Kurse schaffen Anreize für die Ausbildung sozial benachteiligter Jugendlicher und die erfolgreiche Integration der Lernenden ins Berufsleben.

Verbesserung der Lebenssituation

Die Kombination von Präsenzunterricht und digitalen Lerneinheiten erleichtert die Teilnahme von Jugendlichen, die fernab von Ausbildungszentren leben, familiäre Verpflichtungen haben oder Gelegenheitsarbeiten ausführen, und ermöglicht es ihnen, in ihrem eigenen Tempo zu lernen.

Dank der kurzen, modular aufgebauten und praxisorientierten Kursen und der Unterstützung bei der Arbeitssuche soll sich die Lebenssituation der betroffenen Jugendlichen nachhaltig verbessern.

Langfristig wirksamer Ansatz

Angesichts der hohen Arbeitslosigkeit und der fehlenden beruflichen Qualifikationen grosser Teile der Bevölkerung leistet das Projekt Sky einen wichtigen Beitrag zur Reduktion der Armut in der Verwaltungsregion Amhara und weiteren Teilen Äthiopiens.

Mit Kurzausbildungen in von lokalen Unternehmen nachgefragten Berufsbildern und der Vermittlung von Kompetenzen, die ihren Bedürfnissen entsprechen, trägt es sowohl zur Reduktion der Arbeitslosigkeit als auch zur Wirtschaftsentwicklung bei.

Durch die Übernahme von erfolgreich erprobten Methoden können lokale Akteure die angestossenen Entwicklungen selbstständig weiter vorantreiben.

Vom Unterstützungsbeitrag von 275'000 Franken entfallen auf Winterthur 108'000 Franken, auf St.Gallen 84'000 Franken, auf Schaffhausen 48'000 Franken und auf Frauenfeld 35'000 Franken.

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