GVO-Mitglieder stellen Verunsicherung bei Kunden fest
Wie hat das Gewerbe in und um Othmarsingen den Lockdown erlebt? Nau hat mit Heinz Lüem, Präsident Gewerbeverein Othmarsingen und Umgebung (GVO), gesprochen.

Nau.ch: Heinz Lüem, wie hat der GVO die vergangenen Wochen in Zeiten von Corona erlebt?
Heinz Lüem: Es war auch für uns eine komplett neue Situation wie wir sie noch nie erlebt hatten. Mitglieder mit Ladengeschäften mussten schliessen und Handwerksbetriebe konnten teilweise bei Kunden nicht mehr arbeiten, weil diese keine externen Mitarbeiter mehr in ihre Betriebe liessen.
Nau.ch: Haben Sie Reaktionen Ihrer Mitglieder erhalten? Und kann der Gewerbeverein seinen Mitgliedern in den Corona-Zeiten helfen?
Selbstverständlich mussten auch wir unsere Vereinsanlässe in dieser Zeit absagen und daher gab es nur vereinzelt Einzelgespräche mit Mitgliedern. Die meisten Stimmen, welche ich gehört habe, müssen mit teilweise grosse Einbussen klarkommen und stellen eine grosse Verunsicherung bei den Kunden fest.

Wir helfen auf Wunsch den Mitgliedern beim Umgang mit den Behörden. Bis jetzt wurde dies jedoch nicht in Anspruch genommen und soweit ich es gehört habe funktioniert der Austausch mit den Behörden wie auch mit den Banken gut.
Nau.ch: Wie viele Mitglieder zählt der Verein und warum lohnt sich ein Beitritt?
Wir zählen aktuell rund 60 Firmen, welche sich aktiv am Vereinsleben beteiligen. Als kleiner Verein funktioniert der Austausch unter den Unternehmern und Unternehmerinnen sehr gut. Das Beziehungsnetz, welches man sich hier aufbaut, bringt Synergien und meist auch zusätzliche Aufträge.

Nau.ch: Welche Programmpunkte finden sich normalerweise auf dem Jahresprogramm? Was steht dieses Jahr noch an?
Nebst Generalversammlung, welche wir glücklicherweise noch vor dem Lockdown abhalten konnten, mussten wir leider den Gewerbeapéro, welcher jeweils mit einer Betriebsbesichtigung eines Mitglieds einhergeht, verschieben.
Ein Vereinsausflug steht dann im Herbst auf dem Programm und im letzten Jahr hatten wir unsere grosse Gewerbeausstellung. Dies ist jeweils immer ein Highlight, da wir uns im grösseren Rahmen mit unseren aktuellen und zukünftigen Kunden direkt treffen und austauschen können.

Ausserdem unterstützen wir die traditionellen «Räbeliechtli-Umzüge» in den angeschlossenen Gemeinden Brunegg, Hendschiken, Othmarsingen und Mägenwil mit der Verpflegung der Kinder.
Nau.ch: Wie Sie gerade erwähnt haben, gehört nicht nur Othmarsingen, sondern auch Brunegg, Hendschiken und Mägenwil zum GVO. Gibt es fehlende Detailhändler in einer dieser Gemeinden?
Eigentlich sind wir zusammengefasst in den vier Gemeinden sehr gut aufgestellt. Keine Selbstverständlichkeit in der heutigen Zeit. Wir sind froh, der Bevölkerung mit unseren Dienstleistungen und Produkten ein breites Angebot direkt vor der Haustüre anbieten zu können.

Damit dies auch in Zukunft so bleibt, sind wir für jeden Kunden dankbar, der das lokale Gewerbe berücksichtigt. Ob Restaurantbesuch, Tageseinkauf oder Dienstleistungen von Handwerkern – wir sind gerne lokal, flexibel und kompetent für Sie da.
Nau.ch: Was wünschen Sie sich für die Zukunft Gewerbevereins GVO?
Ein moderates Wachstum der Mitglieder ist sicherlich erstrebenswert, aber wichtiger ist mir persönlich eigentlich, dass der aktive Austausch und die gute Stimmung im Verein erhalten bleibt. Gerade in diesen Zeiten ist es wichtig, als Unternehmen positiv in die Zukunft zu schauen und diesen Geist spüre ich eindeutig bei unseren Mitgliedern.