Bijou – das Lörmoos

Lukas Stucki
Lukas Stucki

Wohlensee,

Das schaurige Wetter lädt zum Spaziergang im Lörmoos, dem Hochmoor zwischen Uettligen und Herrenschwanden BE.

Moor und Waldrand
Dichtes Unterholz umfängt die Moorlandschaft. - Lukas Stucki

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Lörmoos ist ein Hochmoor zwischen Uettligen und Herrenschwanden.
  • Es dient vielen seltenen Pflanzen und Tierarten als Lebensraum.

Die Luft ist frisch. Es riecht nach Herbst.

Der feuchte Waldweg schlängelt sich durch die Bäume. Einige von ihnen stehen in erst leicht angebräuntem Grün, andere sind nur noch spärlich belaubt.

Blätter bedecken den Boden, hängen im Gestrüpp am Wegrand. Abgebrochene Stämme heben sich wie krumme Finger aus dem Dickicht.

Der Himmel ist grau und wolkenverhangen, ein leichter, kalter Regen fällt. Es ist ein perfekter Tag für einen Spaziergang im Lörmoos, dem Hochmoor zwischen Uettligen und Herrenschwanden.

Es liegt versteckt am Ostrand eines kleinen Waldstückes, kaum erkennbar sind die schmalen Pfade, die hineinführen. Zierliche Birken und kleine, gedrungene Erlen säumen sie.

Hin und wieder kommt man an Seitenarmen vorbei, die mit stehendem, kupferfarbenem Wasser gefüllt sind. Pflanzenreste vermodern darin.

Es sind die letzten Zeugen des Torfabbaus, der hier im 18. Jahrhundert betrieben wurde. Damals war das Brennholz knapp, und man griff auf den billigen Torf zurück.

Kleine Regenerationsflächen für das Moor

Vor allem das Burgerspital in Bern soll mit dem Torf aus dem Lörmoos beheizt worden sein. Aber das Moor war schon damals klein, obgleich es sich einst weiter erstreckte als heute.

Die Vorräte waren rasch abgebaut, und man überliess das Moor wieder sich selbst. So konnten, durch Aufwertungsmassnahmen von Naturschützern unterstützt, kleine Regenerationsflächen für das Moor entstehen.

Ein rutschiger, bemooster Holzsteg führt im Zickzack über die grösste dieser Flächen. Mitten in der Wald- und Ackerlandschaft taucht man in eine andere, urtümliche Welt ein.

Von hohen Bäumen eingefasst liegt die beige-bräunliche Moorlandschaft still da, nur von wenigen Nadelbäumen bestanden, die sich schwarz in den dunkel glänzenden Wasseraugen spiegeln. Eine kleine Birke mit gelbem Laub steht wie eine Kerze vor dem schummrigen Hintergrund des Waldes.

Nichts regt sich, ausser dem frischen Wind, der die kahlen Äste und die vereinzelten Schilfhalme sanft bewegt. Lange kann man hier verweilen und seine Gedanken schweifen lassen.

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