Die malerische Michaelskirche in Bremgarten BE

Lukas Stucki
Lukas Stucki

Wohlensee,

Die Michaelskirche in Bremgarten ist ein wahres Schmuckstück. Sie wird auf drei Seiten von der Aare umflossen, und liegt eingebettet in einen alten Friedhof.

die Michaelskirche von Innen
Der Chor der Michaelskirche. - Lukas Stucki

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Michaelskirche liegt auf der Halbinsel im Osten von Bremgarten.
  • Sie ist von idyllischer Natur umgeben und lässt einen in vergangene Zeiten abtauchen.

Wer an einem schönen Herbsttag nach einem Ausflugsziel sucht, das zugleich historisch interessant ist und in einer wunderschönen Umgebung liegt, dem sei die Michaelskirche in Bremgarten empfohlen.

Die Kirche ist dem Erzengel Michael geweiht, der in der christlichen Tradition als Bezwinger des Teufels gilt. Sie wurde schon sehr früh, nämlich im vierten oder fünften Jahrhundert, gebaut, aber sie war wahrscheinlich nicht das erste sakrale Gebäude an diesem Ort. Vermutlich stand an ihrer Stelle zuvor ein Heiligtum von Merkur, dem römischen Gott der Händler und Diebe.

Michaelskirche in Bremgarten
Die Michaelskirche in Bremgarten wurde an einem alten sakralen Ort gebaut. - Lukas Stucki

Von dem ersten Kirchenbau ist allerdings nichts mehr zu sehen. Die heutige Kirche entstand erst im zehnten Jahrhundert, als Bremgarten zur Freiherrschaft wurde, und das Schicksal der Kirche ist eng mit der wechselhaften Geschichte Bremgartens verbunden.

1306 wurde die Kirche an den Johanniterorden in Münchenbuchsee verkauft. Dieser baute sie im gotischen Stil um, was man heute noch am Chorhaus und den spitz zulaufenden Kirchenfenstern sieht. Im Laufe der Geschichte verlor die Michaelskirche allerdings an Bedeutung und verfiel zunehmend.

Kirche und Pfarrhaus Bremgarten 1827
Die Michaelskirche und das Pfarrhaus in Bremgarten, gemalt von Jakob Samuel Weibel 1827 - Schweizer Nationalbibliothek

Erst 1925 wurde sie umfassend renoviert und umgebaut. Der Berner Künstler Louis Moilliet, der auch für Hermann Hesse Texte illustrierte, und der diesem als Vorbild für den Maler Louis in "Klingsors letzter Sommer" diente, entwarf die neuen Glasfenster.

1978/79 wurde die Kirche letztmals restauriert. Dabei wurden Fragmente alter Wandmalereien sichtbar gemacht, und zu sehen ist in der Kirche auch die Grabplatte von Rudolf von Erlach, dem Berner Ritter, der 1339 die Eidgenossen in der Schlacht bei Laupen anführte.

Wer die Kirche besucht, sollte es nicht versäumen, auch den schönen und stillen Friedhof zu besuchen, oder einen Abstecher an die Aare zu machen, die an dieser Stelle verträumt um die Halbinsel fliesst und sich sehr idyllisch gibt.

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