Herbsteindrücke und Gedichte

Lukas Stucki
Lukas Stucki

Wohlensee,

Herbst: die Jahreszeit für düstere Fotos und traurige Gedichte!

Bäume beim Widi.
Der Wind kräuselt das stille Wasser. - Lukas Stucki

Das Wichtigste in Kürze

  • Gedichte und herbstliche Eindrücke vom Widi.
  • Mehr Bilder sind in der Bildergalerie zu finden.

Christian Morgenstern

Zu Golde ward die Welt;

zu lange traf

der Sonne süsser Strahl

das Blatt, den Zweig.

Nun neig

dich, Welt, hinab

in Winterschlaf.

-

Bald sinkt's von droben dir

in flockigen Geweben

verschleiernd zu -

und bringt dir Ruh,

o Welt

o dir, zu Gold geliebtes Leben,

Ruh.

Nikolaus Lenau

Rings ein Verstummen, ein Entfärben:

Wie sanft den Wald die Lüfte streicheln,

sein welkes Laub ihm abzuschmeicheln;

Ich liebe dieses milde Sterben.

-

Von hinnen geht die stille Reise,

die Zeit der Liebe ist verklungen,

die Vögel haben ausgesungen,

und dürre Blätter sinken leise.

-

Die Vögel zogen nach dem Süden,

aus dem Verfall des Laubes tauchen

die Nester, die nicht Schutz mehr brauchen,

die Blätter fallen stets, die müden.

-

In dieses Waldes leisem Rauschen

ist mir als hör' ich Kunde wehen,

dass alles Sterben und Vergehen

nur heimlich still vergnügtes Tauschen.

Joachim Ringelnatz

Der Strom trug das ins Wasser gestreute

Laub der Bäume fort. -

Ich dachte an alte Leute,

die auswandern ohne ein Klagewort.

-

Die Blätter treiben und trudeln,

Gewendet von Winden und Strudeln

Gefügig, und sinken dann still. - -

-

Wie jeder, der Grosses erlebte,

als er an Grösserem bebte,

Schliesslich tief ausruhen will.

Johanna Ambrosius

Wieder streut der Herbst ins Land

seinen gold'nen Blätterregen,

will das sommermüde Haupt

nun zum Schlafen niederlegen.

-

Sterbend noch zum letzten Mal

Blümlein ihre Düfte hauchen;

wo die Ähre einst geschwankt,

Hirtenfeuer einsam rauchen.

-

Leise ohne Jubelton

Wandervögel südwärts schweifen,

noch mit weichem Flügelkuss

zärtlich ihre Nester streifen.

-

Ach, das Scheiden der Natur

mit dem Atemzug, dem kühlen,

kann das Aug' nicht deutlich sehn,

nur die Seele kann es fühlen.

-

Und so geht es auch mit uns -

sind verrauscht des Sommers Lieder,

ausgeglüht die Lebenslust -

legt man still uns alle nieder.

-

Ob in Wettergraus und Not

Sonnenschein und Freuden gingen,

Leise unter Gottes Hand

Unsre Seelen dann verklingen.

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