Wie die Gemeinde Worb mitteilt, prüft die Polizeiabteilung derzeit, ob Worb künftig auf Gemeindegebiet eigene Radarkontrollen durchführen soll.
Blick auf Worb und das Schloss Worb.
Blick auf Worb und das Schloss Worb. - Nau.ch / Ueli Hiltpold
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Eine Mehrheit der Bevölkerung steht hinter den Tempo-Limiten, viele Bürger beklagen die häufigen Geschwindigkeitsübertretungen.

Ob und wie die Gemeinde eigene Kontrollen durchführen will, wird derzeit ausgearbeitet. Wie ein Zeitungsbericht im «Bund» vom Mai 1977 darlegt, sind Geschwindigkeitskontrollen schon lange Thema.

Nach einem schweren Unfall auf einer Quartierstrasse erhielt Worb als erste Gemeinde im Kanton Bern die Bewilligung, die Höchstgeschwindigkeit in allen Quartieren auf 40 Stundenkilometer zu begrenzen.

Mittlerweile gehören Tempo-30-Zonen zum gewohnten Strassenbild, und weitere sollen demnächst umgesetzt werden.

Worb prüft Übernahme von Geschwindigkeitskontrollen in Siedlungsgebieten

Wie Umfragen zeigen, begrüsst ein grosser Teil der Bevölkerung die Tempo-Limiten innerhalb der Siedlungsgebiete.

«Wir werden aber immer wieder darauf angesprochen, dass für mehr Sicherheit im Strassenverkehr auch gezielte Geschwindigkeitskontrollen nötig sind», sagt Gemeinderat Urs Gerber (Grüne), Vorsteher Sicherheitsdepartement.

Der Ressourcenvertrag, den Worb zusammen mit anderen Gemeinden mit der Kantonspolizei abgeschlossen hat, beinhaltet auch die Möglichkeit, Geschwindigkeitskontrollen innerorts zu übernehmen.

Semistationäre Radarstandorte zur Verkehrssicherheit

Momentan kann die Gemeinde zwar Hinweise geben und Anträge für Kontrollen stellen, hat aber keinen Einfluss, wann und wo kontrolliert wird.

Hinzu kommt, dass durch die Kantonspolizei gesprochene Bussgelder in die Kantonskasse fliessen.

Es gibt aber noch die Möglichkeit, dass Gemeinden innerorts selbst Kontrollen durchführen und «semistationäre» Standorte festlegen, wo jeweils eine Woche lang ein Radargerät positioniert wird.

Radargeräte an Schulwegen und unfallträchtigen Stellen

Dazu berechtigt sind jedoch nur Gemeinden, die einen Ressourcenvertrag mit der Kantonspolizei haben, was auf Worb zutrifft.

Die Standorte für die Radargeräte müssen vom Kanton bewilligt werden und sollen an sicherheitsrelevanten Orten, wie in der Nähe von Schulhäusern oder Altersheimen, bei viel begangenen Schulwegen oder unfallträchtigen Stellen platziert werden.

Diese Lösung hätte den Vorteil, dass die Bussen in die Gemeindekasse fliessen, allerdings müssten auch die Kosten für den Einsatz der Blitzer von Worb selbst getragen werden.

Derzeit steht Worb im Austausch mit anderen Gemeinden, die bereits Erfahrungen mit eigenen Geschwindigkeitskontrollen haben.

Gesucht werde nach einer Lösung, die kostendeckend ist

Wie Gemeinderat Urs Gerber ausführt, wird die Zusammenarbeit mit anderen umliegenden Gemeinden angestrebt.

So werden momentan mit Rubigen, Freimettigen und Allmendingen die Grundlagen und Varianten für mögliche Geschwindigkeitskontrollen ausgearbeitet.

Ob die benötigten Geräte gekauft oder gemietet werden oder ob die Dienstleistung von anderen Gemeinden eingekauft wird, ist noch offen.

Gesucht werde nach einer Lösung, die möglichst kostendeckend ist. Im Winter 2024 soll das Geschäft dem Grossen Gemeinderat vorgelegt werden.

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