Der Traum der Titelverteidigung endet für Zug United im Viertelfinal
Titelhalter Zug United unterliegt im Viertelfinal des Schweizer Cups klar Floorball Köniz. Am 12. Januar 2022 geht es für Zug weiter in der Meisterschaft.

Es war letztlich symptomatisch für den Auftritt von Zug United im Cup-Viertelfinal. In den letzten fünf Minuten versuchten sie zweimal, mit einem zusätzlichen Feldspieler anstelle des Goalies das Unmögliche möglich zu machen und den Fünf-Tore-Rückstand noch irgendwie zu drehen.
Die beiden Versuche dauerten indes nur ein paar Sekunden – dann schob ein Könizer das Spielgerät ins leere Tor – zum 10:4 und zum 11:4. Es folgten indes noch drei weitere Tore zur guten Unterhaltung der knapp 200 Zuschauer. Erst erhöhte Köniz per Konter auf 12:4, dann sorgten Silvan Maurer mit einem sehenswerten Penalty sowie Adrian Uhr etwas glückhaft für Resultatkosmetik.
In Schieflage waren die Zuger bereits früh im Spiel geraten. Nach 103 Sekunden, nur wenige Sekunden nach einem Freischlag für die Zentralschweizer in der offensiven Zone, bediente Jan Zaugg den in der Mitte völlig freistehenden Pascal Michel.
Wenig Torchancen im ersten Drittel
Nur zweieinhalb Minuten später verlor Mario Stocker hinter dem Tor den Ball gegen die pressenden Könizer. Der aufgerückte Verteidiger Cedric Haldemann erzielte das 2:0. Kurz darauf schloss Zaugg einen schnellen und schnörkellosen Könizer Angriff, abermals sehr freistehend, zum 3:0 ab.
Kurz zuvor hatte der Zuger Topskorer Alexander Hallén das leere Tor verfehlt. Es war indes fast die einzige Zuger Torchance im ersten Drittel.
Die zweite nutzte Adrian Furger, der von Alexander Larsson herrlich freigespielt wurde. Weil die Zentralschweizer aber in der Abwehr Tim Aebersold zu viel Platz gewährten, führten die Gäste zur ersten Pause komfortabel 4:1.
Rhythmus erhöht
Chance zur Korrektur des Spielverlaufs hatten die Zuger im zweiten Drittel. Trainer Antti Ruokonen stellte auf zwei Linien um und erhöhte den Rhythmus.
Sofort erspielte sich das Heimteam Chancen: Larsson, Hallén, Severin Nigg, Andri Flütsch, nochmals Hallén und Uhr änderten jedoch nichts auf der Resultattafel. Anders auf der anderen Seite: Raul Willfratt schob nach vier Minuten eiskalt zum 5:1 ein und nahm so den Schwung aus dem Spiel von Zug United. Wohl gelang Severin Nigg das 2:5, doch gelang es nun Köniz wieder besser, Spiel und Ball zu kontrollieren.
Auch standen die Berner wieder näher bei den Gegnern und blockten eine Mehrzahl der Zuger Schüsse. Und als Tobias Flütsch für ein Sperren an der Mittellinie gegen Zaugg auf die Strafbank musste, dauerte es nur 14 Sekunden, bis dem Schweden Simon Jirebeck das 6:2 gelang.
Volle Konzentration auf die Meisterschaft
Mögliche Zuger Hoffnungen auf eine Fortsetzung des Cup-Abenteuers und auf eine erfolgreiche Verteidigung des 2020 gewonnen Titels erloschen spätestens 64 Sekunden im dritten Spielabschnitt: Michel schoss, Zaugg lenkte an den Pfosten und der aufgerückte Yann Ruh reagierte am schnellsten und verwerteten den Abpraller zum 7:2. Diesen fünf Toren Rückstand rannten die Zuger in der Folge erfolglos nach – bis zum eingangs beschriebenen, wenig erfolgreichen Versuch mit einem zusätzlichen Feldspieler.
Letztlich war Köniz in diesem Spiel über weite Strecken das abgeklärtere Team, eiskalt in der Offensive und diszipliniert in der Defensive sowie im Spiel mit Ball. Zug kann sich nun auf die Meisterschaft konzentrieren.
Voraussichtlich schon am 12. Januar 2022 steht das Auswärtsspiel beim HC Rychenberg in Winterthur auf dem Programm. Die Zürcher pausierten allerdings am vorherigen Wochenende, weil sie zu viele Corona-Fälle hatten.