Zuger Biker fürchten Verlust ihrer Trails
Die IG Mountainbike Zug kritisiert das geplante Waldgesetz, das Mountainbike-Trails einschränkt. Sie plädiert für eine Co-Existenz von Wanderern und Bikern.
Wie die IG Mountainbike Zug mitteilt, ist der VC Baar-Zug vom revidierten Waldgesetz betroffen. Es herrscht bei den Zuger Bikern Unverständnis über die Kürzungen der Wanderwege und Trails, die befahren werden dürfen.
Deshalb hat die IG Mountainbike Zug, bei der der VC Baar Zug Mitglied ist, das Referendum ergriffen. Darüber wird am 24. November abgestimmt.
Es ist Dienstagabend beim Skaterpark bei der Waldmannhalle. Es herrscht gähnende Leere. Die Kinder- und Jugendlichen des Veloclubs Baar-Zug haben sich für das Training in die warme Halle verzogen. Es ist zu kalt und die Witterung zu garstig.
Im Sommer sieht das anders aus: «Jeden Dienstagabend treffen sich zwischen 40 und 60 BikerInnen für das Training», weiss Ivo Hunn, Präsident des VC Baar-Zug und Präsident des Kantonalverbands Swiss Cycling. Er gehört zum fixen Trainerstab und leitet die Bike Academy des Vereins.
Kein Verständnis für die Verbote für Biker
Schauplatz des Biketrainings ist meist der Wald. Baar liegt weich eingebettet zwischen dem Steinhauserwald, dem Schönbühlwald, dem Baarerwald, dem Deinikonerwald, dem Zimbelwald sowie dem Waldgebiet um das Lorzentobel.
Die Abstimmung zum revidierten Waldgesetz am 24. November 2024 bewegt den Verein: «Das Verständnis für die Verbote von vielen MountainbikeTrails, die wir im Training fahren, hält sich in Grenzen», so Präsident Hunn.
«So entsteht zum Beispiel die absurde Situation, dass wir uns auf der Zuger Seite des Steinhauserwaldes praktisch nur noch auf Waldstrassen bewegen dürfen, auf der Zürcher Seite aber normal alle Trails befahren werden».
Hunn erwartet deswegen, dass es viele Biker über die Kantonsgrenze zieht. Er sieht dies als «unnötiger Ausweichtourismus», den sich der Kanton Zug sparen könnte.
Velovereine als wichtiges Sprachrohr für Waldregeln
Unverständnis herrscht bei Hunn auch deswegen, weil der Veloclub Baar-Zug – genau wie die übrigen Vereine im Kanton – sich strikt an die Regeln des Waldes halten und dies dem Nachwuchs regelmässig mitteilen.
«Bereits die Kleinsten lernen, dass man die Waldstrasse nicht verlässt und auf den Wanderwegen bleibt, um dem Wald nicht zu schaden. Zudem lassen wir unseren Abfall nicht im Wald liegen. Auch Bananenschalen werden wieder eingepackt. Zudem respektieren wir Mensch und Tier auf unseren Ausfahrten, halten Abstand und reduzieren das Tempo beim Überholen.»
Co-Existenz auf Zuger Waldwegen
Hunn plädiert die Co-Existenz aller BenutzerInnen im Wald. «Wenn es keine Verbote gibt, gibt es auch keine neuen Routen», so Hunn. «Zudem bin ich dafür, dass nur dort alternative Trails gebaut werden, wo es zwischen Wanderern und Bikern häufig zu Stau und Begegnungen kommt. Und das ist nur an wenigen Orten der Fall.»
Ins gleiche Horn stösst der Präsident der IG Mountainbike Zug, Manuel Sigrist: «Andere Zentralschweizer Kantone wie Schwyz, Uri, Ob- und Nidwalden haben sich für eine Lösung der Co-Existenz entschieden. Es macht aus unserer Sicht sehr wenig Sinn, die BikerInnen aus dem Wald zu verbannen. Insbesondere das Streichen von anspruchsvollen Trails wird die Nachwuchsförderung schwächen und den Bike-Tourismus in andere Kantone stärken.»
Über die IG Mountainbike Zug
Die IG Mountainbike Zug vertritt seit 2012 als Interessensvertreterin alle BikerInnen des Kantons Zug gegenüber Behörden und anderen Interessensgruppen – für eine gemeinsame, tolerante und zukunftsorientierte Nutzung der Naherholungsgebiete im Kanton Zug.
Der IG Mountainbike Zug sind alle wichtigen Bike-Vereine und Gruppierungen des Kantons Zug angeschlossen und zählt rund 1200 Mitglieder. Sie lehnen das EG Waldgesetz, über das am 24. November abgestimmt wird, ab.