Die Zürcher Stadtpolizei soll mehr Personal erhalten
Zürich beabsichtigt, verteilt auf die Jahre 2022 bis 2030 bei der Stadtpolizei insgesamt 152 neue Vollzeitstellen zu schaffen.
Der Stadtrat beabsichtigt, verteilt auf die Jahre 2022 bis 2030 bei der Stadtpolizei insgesamt 152 neue Vollzeitstellen zu schaffen. Das Bevölkerungswachstum, die Digitalisierung, Sondereinsätze und die steigenden Konflikte im öffentlichen Raum machen diesen Schritt notwendig.
Vorbehalten bleiben die jährlichen Budgetbeschlüsse des Gemeinderats. Die Stadtpolizei Zürich steht künftig vor grossen Herausforderungen. Gemäss Prognosen werden in der Stadt Zürich im Jahr 2033 mehr als eine halbe Million Menschen leben, wobei sich die Bevölkerung verjüngen wird.
Schutz von Kindern und Jugendlichen
Künftig werden sich deshalb noch mehr Menschen im öffentlichen Raum aufhalten, was vermehrt zu Konflikten führen wird. Die Auswirkungen der 24-Stunden-Gesellschaft beeinflussen die Arbeit der Stadtpolizei nach wie vor sehr stark.
In den letzten Jahren sind auch die Einsatzstunden für Sondereinsätze bei politischen Veranstaltungen, anderen Grossveranstaltungen, Spontanereignissen und Fussballspielen gestiegen.
Hier ist die Belastungsgrenze bereits heute erreicht. Die personellen Mittel lassen eine zeitnahe Kompensation der Überzeit oftmals nicht zu, was sich negativ auf die Gesundheit der Polizisten auswirken kann.
Im Bereich der fortschreitenden 10Digitalisierung fehlen der Stadtpolizei die personellen Mittel, um ihre Aufgaben beispielsweise zum Schutz von Kindern und Jugendlichen zu erfüllen.
Sicherheitsniveau erhalten
Eine unverändert hohe Sicherheit ist für die Lebensqualität der Bevölkerung zentral. Auch der Stadtrat räumt dem Thema Sicherheit im Rahmen seiner strategischen Ziele 2035 Priorität ein. Soll das heutige Sicherheitsniveau künftig mindestens bestehen bleiben, muss die Stadtpolizei mit zusätzlichen personellen Ressourcen ausgestattet werden.
Zwar wird die Stadtpolizei mit einem Projekt überprüfen, wie sich die Anhäufung von Einsätzen besser be wältigen lässt, insbesondere in den Nächten von Donnerstag bis Sonntag in den Sommermonaten. Eine Prozess- und Organisationsoptimierung reicht aber nicht aus, um dem künftigen polizeilichen Aufwand gerecht zu werden.
152 neue Stellen bis 2030
Bis ins Jahr 2030 sollen 140 Polizeistellen vor allem in den Frontabteilungen der Uniformpolizei und 12 zivile Support- und Querschnittsstellen (HR, Ausbildung, Informatik usw.) geschaffen werden.
Die Stellenerhöhung lässt sich nicht auf einen Schlag, sondern nur gestaffelt realisieren. Die Rekrutierung und Ausbildung neuer Polizistinnen und Polizisten nimmt rund zweieinhalb Jahre in Anspruch.
Die Voraussetzungen müssen jetzt geschaffen werden, damit die Stadtpolizei auch morgen gut aufgestellt ist und ihren gesetzlichen Auftrag zur Zufriedenheit aller erfüllen kann.
Während der Personalbestand bei der Stadtpolizei in den letzten zehn Jahren keine grossen Veränderungen erfahren hat (+ zwei Prozent), ist die Wohnbevölkerung in der Stadt Zürich im gleichen Zeitraum um 11,5 Prozent gewachsen.
Gemeinderat hat das letzte Wort
In der übrigen Schweiz ist ein anderer Trend auszumachen: Mit zunehmender Bevölkerungszahl (+ zehn Pozent) stieg auch die Anzahl Polizistinnen und Polizisten um fast 13 Prozent.
Zehn Polizeistellen wurden bereits ins Budget 2022 eingestellt. Mit den Budgets 2023 bis 2030 werden dem Gemeinderat die weiteren Tranchen von jeweils rund 20 Stellen pro Jahr beantragt