Dolmetscher kosten Kanton Zürich Millionen - auch für Schweizer
Der Kanton Zürich gab im letzten Jahr etwa 8,2 Millionen Franken für Übersetzer und Dolmetscher aus. Diese wurden auch von Schweizer Bürgern genutzt.

Das Wichtigste in Kürze
- Im Kanton Zürich wurden 2022 rund 8,2 Millionen Franken für Übersetzerdienste ausgegeben.
- Vor allem die Juristensprache ist für viele Menschen schwer zu verstehen.
- Auch Schweizer Bürgerinnen und Bürger nehmen die Dienstleistung in Anspruch.
Die komplexe Juristensprache bereitet selbst deutschen Muttersprachlern Schwierigkeiten. Für Fremdsprachige bei Polizeibefragungen oder Gerichtsverfahren ist dies noch problematischer. Daher benötigt man Übersetzer und Dolmetscher, um faire Prozesse zu gewährleisten.
Im Kanton Zürich wurden hierfür letztes Jahr rund 8,2 Millionen Franken ausgegeben, wie die «NZZ» berichtet. Die Polizei trug die Hälfte der Kosten, ein Viertel die Staatsanwaltschaft, der Rest Gerichte und andere Bereiche.
Auch Schweizer Bürger nutzen Übersetzungsdienste
Dies beinhaltete mündliche Dolmetscherdienste für Vernehmungen (etwa vier Millionen Franken) und schriftliche Übersetzungen abgehörter Gespräche (etwa drei Millionen Franken). Weitere 800'000 Franken wurden für schriftliche Dokumentenübersetzungen aufgewendet.

Akkreditierte Dolmetscher erhielten im Kanton Zürich zwischen 90 und 180 Franken pro Stunde. Letztes Jahr gab es etwa 30'000 Einsätze allein in genannten Institutionen.
Kritik von SVP- und FDP-Kantonsräten betont, auch Schweizer Bürger nutzten teure Übersetzungsdienste. Nationalität und Einbürgerungszeit wurden dabei allerdings nicht erfasst. Kosten für Schulen und Sozialdienste blieben stabil und wurden nicht genau erfasst.