Familie wehrt sich: Zürich baut auf Land, das ihnen nicht gehört
Eine Familie aus Zürich weigert sich Kulturland für den Bau eines Radwegs abzutreten. Der Kanton zeigt sich davon überrascht.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Hurter-Familie ist schockiert vom Kanton Zürich.
- Trotz fehlender Unterschrift begannen im August die Arbeiten auf ihrem Grundstück.
- Nach der Beschwerde seitens der Familie kam es zu einem Baustopp.
Die Hurter-Familie aus dem Kanton Zürich war schockiert, als sie einen Brief erhielt. Dieser kündigte den Beginn von Bauarbeiten für einen Rad- und Gehweg auf ihrem Grundstück an. Die Baudirektion des Kantons Zürich hatte die Arbeiten in Auftrag gegeben, die voraussichtlich bis Ende Oktober dauern sollten.
«Wir sind nicht gegen Velowege», betont eine der vier Schwestern Hurter. Wie der «Tagesanzeiger» berichtet, bedauert sie den Verlust von Kulturland durch das Projekt. Ihre jüngste Schwester fügt hinzu: «Es gibt bereits gut befahrbare Wege für Radfahrer entlang der Strasse. Sie müssten nur asphaltiert werden».
Bau ohne Zustimmung
Trotz fehlender Unterschrift seitens der Familie Hurter auf einem Abtretungsvertrag begannen Baumaschinen mit den Arbeiten auf dem Land der Familie. Die Geschwister waren empört und kontaktierten den Kanton, woraufhin ein Baustopp verfügt wurde.
Thomas Maag von der Baudirektion räumte ein: «Weil uns ein Fehler unterlaufen ist». Ein Treffen zwischen Vertretern des Immobilienamts und des Tiefbauamts sowie den Geschwistern fand statt. Die Behörden entschuldigten sich und versprachen, die Situation zu klären.

Die Hurters sind nicht die einzigen in der Gemeinde Mettmenstetten, die sich gegen den geplanten Radweg wehren. Auch das Ehepaar Hug lehnt es ab, Land für den Radweg abzutreten. Sie argumentieren ebenfalls mit dem Verlust von Kulturland und sehen keine Notwendigkeit für einen zusätzlichen Veloweg.
Der Gemeinderat von Mettmenstetten hat sich eingeschaltet und beim Kanton die Sistierung zweier geplanter Velowege beantragt. Grund dafür sei, dass bereits ausreichende Alternativen vorhanden seien.
Kanton hält an Plänen fest
Beim Kanton heisst es, dass der Radweg zwischen Mettmenstetten und Rossau bereits 2016 festgesetzt worden sei. Beschwerden wurden vom Verwaltungsgericht abgewiesen. Derzeit laufen Gespräche mit den Landeigentümern.