Michèle Dünki-Bättig (SP) ist Gemeinderätin in Glattfelden sowie Kantonsrätin in Zürich. Nun kandidiert sie für den Nationalrat.
Michèle Dünki-Bätig
Michèle Dünki-Bätig, Nationalratskandidatin der SP Zürich. - zVg
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die SP Zürich nominiert Michèle Dünki-Bättig für den Nationalrat.
  • Sie ist seit 2015 als Kantonsrätin und seit fünf Jahren als Gemeinderätin tätig.
  • Sie will sich für einen sozialen und solidarischen Service Public einsetzen.

Die Glattfelder Gemeinde- und Zürcher Kantonsrätin, Michèle Dünki-Bättig (34), will für die SP in den Nationalrat. Dort will sie sich für einen «sozialverträglichen Klimaschutz, für Versorgungssicherheit und für echte Gleichstellung» einsetzen. Nau.ch hat sie zu ihrer Kandidatur interviewt.

Nau.ch: Welches sind Ihre politischen Schwerpunkte?

Michèle Dünki-Bättig: Als Co-Präsidentin des «Verbands des Personals öffentlicher Dienste» (VPOD) Region Zürich bin ich per se eine engagierte Gewerkschaftspolitikerin und setze mich für einen starken Service Public ein.

Mit «Service Public» sind alle Dienste, die über den Staat für uns alle – und nicht nur für eine privilegierte Minderheit – geleistet werden, gemeint. Beispielsweise eine gute Gesundheitsversorgung – für Patientinnen und Patienten, aber auch für die Menschen, die darin arbeiten. Oder einen funktionierenden öffentlichen Verkehr. Oder für eine gute Bildung für alle.

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Der Smartspider von Michèle Dünki-Bätig. - Smartvote/Sotomo

Nau.ch: Sie wollen unser Gesundheitssystem angehen, nennen als Beispiel, dass sie es anstössig finden, wenn ein Spital eine Rendite erwirtschaften soll. Was wollen Sie konkret am Gesundheitssystem ändern, wenn Sie gewählt werden?

Dünki-Bättig: Ja, das finde ich in der Tat anstössig! Wir müssen dringend mit dem Wettbewerb im Gesundheitswesen aufhören. Die Gesundheit ist unser höchstes Gut – damit sollten wir keine Geschäfte machen. Heute ist es so, dass rentable Leistungen oft durchgeführt werden, Leistungen in der Grundversorgung hingegen lohnen sich kaum.

Wir müssen die Grundversorgung stärken und für eine bessere Koordination der gesamten medizinischen Versorgung sorgen. Hier braucht es beispielsweise differenzierte Tarife. Ganz grundsätzlich ist die unsolidarische Finanzierung das Hauptproblem unseres Gesundheitswesens, insbesondere durch die Kopfprämie in der Grundversicherung. In keinem Land in Europa müssen die Menschen so viel Gesundheitskosten selbst tragen wie in der Schweiz.

Eine öffentliche Krankenkasse könnte hier Abhilfe schaffen, weil sie den Pseudowettbewerb in der Grundversicherung überflüssig macht. Sie bringt so massive Kosteneinsparungen bei den Verwaltungs- und Werbekosten – die heute wir Versicherten bezahlen.

Nau.ch: Wie gross ist Ihr Wahlkampfbudget?

Dünki-Bättig: Mein persönliches Budget habe ich auf 10'000 Franken festgelegt. Dazu sind zum aktuellen Zeitpunkt 4350 Franken Spenden bei mir eingegangen, die mich sehr überrascht und gefreut haben.

Nau.ch: Sie sind Gemeinderätin sowie Kantonsrätin und wollen jetzt in den Nationalrat. Was motiviert Sie zu dieser Kandidatur?

Dünki-Bättig: Ich kandidiere für den Nationalrat, weil mir ein sozialer und solidarischer Service Public wichtig ist und ich mich dafür einsetzen will. Als Gemeinderätin in Glattfelden und als Zürcher Kantonsrätin gelange ich in meiner politischen Arbeit immer wieder an «Grenzen», wo eben die nationale Ebene die Gesetze macht. Ein grundlegender Systemwechsel im Gesundheitswesen kann beispielsweise nicht kantonal gemacht werden.

Sollte eine Einheitskrankenkasse eingeführt werden?

Nau.ch: Was wollen Sie den Wählenden sonst noch mitteilen?

Dünki-Bättig: Die SP setzt sich klar für eine soziale Schweiz ein. Für eine Schweiz, in der die Mieten bezahlbar sind, die Krankenkassenprämien sinken und es anständige Renten gibt. Wir kämpfen für einen sozialverträglichen Klimaschutz, für Versorgungssicherheit und für echte Gleichstellung. Wenn das Themen sind, die Dir auch wichtig sind: unbedingt die SP wählen!

Zur Person: Michèle Dünki-Bättig (34) ist Co-Präsidentin des VPOD Region Zürich, seit 2015 SP-Kantonsrätin und seit fünf Jahren Gemeinderätin in Glattfelden. Im Berufsleben arbeitet sie als Verantwortliche Stab & Kommunikation bei der Firma «Swiss Library Service Platform». Bei den Nationalratswahlen 2023 kandidiert sie für die SP Zürich.

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