Die Zürcher Palliativorganisation Palliaviva präsentiert ab dem 7. September 2021 die Ausstellung «The End – My Friend? Umsorgt in den Tod».
Helfer hält eine Hand in einem Pflegeheim
Helfer hält eine Hand in einem Pflegeheim - AFP/Archiv

Wie wollen wir, wie sollen wir sterben? Was leisten die Palliativmedizin und Palliative Care? Kann ein gutes Design dem Wohlbefinden von Sterbenden zuträglich sein? Hilft Kunst und Literatur beim Sterben? Diesen Fragen widmet sich eine neue Ausstellung im Friedhof Forum ab dem 7. September 2021.

Oft ist es nicht der Tod, der dem Menschen Angst macht, sondern der Weg dorthin: das Sterben. Wie wollen wir sterben, aber auch: Wie sollen wir sterben? Dank der Errungenschaften moderner Medizin ist das Sterben oft kein plötzliches Ereignis mehr, sondern ein häufig jahrelanger Prozess.

Neun berührende Fallbeispiele von Menschen

Die Palliativmedizin leistet hierbei einen wichtigen Beitrag zu einem würdigen Sterben. Dazu präsentiert uns die Palliativ-Organisation Palliaviva neun berührende Fallbeispiele von Menschen, die entweder am Ende ihres Lebens angekommen sind oder als Angehörige den Umgang mit dem Sterben eines nahestehenden Menschen erlernen müssen.

Die Designerin und Forscherin Bitten Stetter geht davon aus, dass ein grundsätzlich räumliches Wohlbefinden auch das Leiden der Betroffenen mindern kann. Zu diesem Zweck entwickelten sie und ihre Forschungsgruppe Dinge wie Verbrauchsmaterial, Hilfsmittel, medizinische Instrumente und auch religiöse und biographische Objekte.

Als Hauptstück gestaltete sie ein neues Pflegehemd, das durchaus auch alltagstauglich ist und modernen Ansprüchen an Material und Nachhaltigkeit gerecht wird.

Sechs Sujets zu sechs Fragestellungen

Der Frage, ob der Tod ein Freund sein kann, stellten sich auch zwölf Schweizer Schriftstellerinnen und verfassten eigens für die Ausstellung Kurzgeschichten, Gedichte und Essays. Mit dabei sind: Sibylle Berg, Samira el-Maawi, Romana Ganzoni, Seraina Kobler, Milena Moser, Fatima Moumouni, Susanne Schmetkamp, Ruth Schweikert, Michelle Steinbeck, Anna Stern, Ivna Žic und Mireille Zindel.

Die Künstlerin und Illustratorin Selina Fässler hat sechs Sujets zu sechs Fragestellungen gezeichnet: Was ist Palliative Care? Kann ich mir Palliative Care finanziell leisten? Wie finde ich trotz Krankheit Lebensqualität? Von wem erhalte ich Unterstützung? Wieviel Zeit bleibt mir noch? Welche Entscheidungen muss ich treffen, bevor ich sterbe?

Die Hand zum Synonym des Behütens und Umsorgens

Zu all diesen Fragen geben die Städtischen Gesundheitsdienste klare Antworten und Ratschläge.

Die Zürcher Fotografin Paola Caputo zeigt in der Ausstellung Fotografien von Händen in unterschiedlichsten Positionen und Beziehungen zueinander. Berührungen und Körperkontakt sind essentiell und erleichtern auch das Sterben.

So ist die Hand zum Synonym des Behütens und Umsorgens geworden und ist auch deshalb das Hauptsujet dieser Ausstellung.

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