Schweizer Technologie: Startup mit neuer Schienenverkehrstechnologie
Das Zürcher Start-up Traila zeigte im Bereich der Schweizer Technologie auf dem VBZ-Areal in Altstetten ZH neue Prototypen für die Schienenverkehrstechnologie.
Traila stellte letzten Freitag auf dem VBZ-Areal in Altstetten zusammen mit VBZ, ABB und Prose den aktuellen Stand ihrer Innovation für den Schienenverkehr der Zukunft vor.
Es handelt sich um ein aktives Lenksystem, mit dem die Tram- und Zugräder nicht mehr wie heute weltweit üblich in die Schienen gedrückt werden, um passiv dem Kurvenverlauf zu folgen. Stattdessen sollen die Räder den Schienenverlauf dank der Sensoren antizipieren und sich aktiv danach ausrichten.
Tom Morris, CEO von Traila, sagt: «Das Problem der passiven Steuersysteme sind ihre mehrfachen negativen Nebeneffekte wie Lärm, Feinstaubemissionen, Vibrationen und hoher Wartungsaufwand. Mit unserer Innovation werden wir alle diese Probleme lösen. Probleme, die bestehen, seit es den Schienenverkehr gibt. Es ist also an der Zeit, dass sich der Schienenverkehr mit innovativen Lösungen wie unserer weiterentwickelt.»
Um ihrem Ziel näherzukommen, hat Traila eine Simulationsplattform entwickelt, mit der nun das sensorbasierte Steuersystem, das sogenannte «Active Steering», für Schienenfahrzeuge getestet wird.
Die Daten für die Simulationen stammen von einem realen Prototyp eines Traila-Radsatzes, welcher zurzeit in einem umgebauten, ausrangierten T2000 VBZ-Tram eingesetzt ist. Das Tram, hätte ursprünglich verschrottet werden sollen und ist stattdessen Teil einer revolutionären Innovation für den Schienenverkehr geworden.
Lärm wird durch Prototypen minimiert
Zurzeit sind Prototyp und Simulationsplattform in einem Zusammenspiel dabei, die bahnbrechende Schienenverkehrstechnologie effizient und sicher zu entwickeln, zu testen und laufend zu optimieren. So soll Traila künftig die Reibung zwischen Rad und Schiene minimieren.
Dies reduziert den typischen «Kurvenlärm» und die Feinstaubemissionen, zwei wichtige Faktoren von Lebensqualität im urbanen Raum. Zudem verringern sich auch die Vibrationen, die entstehen, wenn Räder passiv gelenkt werden. Solche Vibrationen mindern zum einen den Komfort der Fahrgäste, zum anderen schaden sie dem Fahrzeugchassis und der Substanz von Gebäuden in der Nähe der Schienen.
Schliesslich verringert sich dank dem aktiven Lenksystem auch der Verschleiss durch Abrieb an Rädern und Gleisen, was die Wartungsaufwände für Verkehrsbetriebe senkt.
Die Tests des «Active Steering»-Prototypen auf dem VBZ-Areal verlaufen reibungslos, zudem wird die Patentierung der entsprechenden Technologien erfolgreich fortgesetzt. Die Technologie soll gemäss aktueller Planung 2025 marktreif sein.