Stadt Zürich

Zürcher Stadtparlament deckelt die Löhne von Kaderärzten

Keystone-SDA Regional
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Zürich,

Bei 750'000 Franken ist Schluss: Das Zürcher Stadtparlament hat in seiner Sitzung vom Mittwochabend die Löhne der Kaderärztinnen und -ärzte gedeckelt. Auslöser für den Lohndeckel waren die Missstände am Universitätsspital.

Medianlohn der Schweiz
Dass die Löhne zumindest teilweise nach oben angepasst werden, ist durchaus realistisch. - Keystone

Die maximale Vergütung für Kaderärztinnen und -ärzte darf künftig 750'000 Franken nicht mehr übersteigen. Zudem gibt es im neuen Honorarsystem keine Anreize mehr für unwirksame Behandlungen. Wer mehr operiert, verdient also nicht zwangsläufig mehr.

AL und FDP waren gegen das neue Honorarsystem: Der AL waren die 750'000 Franken immer noch zu viel. Damit werde eine Lohnschere von 1:14 innerhalb eines Spitals über Jahre hinaus zementiert. Sie wollte den Lohndeckel lieber bei 500'000 Franken festsetzen.

Die FDP wiederum kritisierte nicht primär den Lohndeckel, sondern das überaus komplizierte Lohnsystem. Das sei nicht mitarbeiterfreundlich. Neu besteht die Vergütung aus einem Fixlohn, einer Fachkomponente und einer variablen Komponente. Die Weisung des Stadtrates erstreckte sich entsprechend auf über 30 Seiten.

Mit den 750'000 Franken als Obergrenze geht die Stadt Zürich weiter als der Kanton Zürich, der im vergangenen Juli einen Lohndeckel von einer Million Franken beschlossen hatte. Der Stadtrat fand die Million ebenfalls angemessen. Die rot-grüne Mehrheit im Parlament war jedoch anderer Meinung und setzte den Deckel tiefer an.

Das Parlament war wegen der kantonalen Regelung quasi dazu «gezwungen», ebenfalls ein Lohnsystem mit Lohndeckel einzuführen. Hätte die Stadt nicht nachgezogen, hätte das Stadtspital seinen Platz auf der kantonalen Spitalliste verloren.

Die neuen Lohnsysteme bei Kanton und Stadt Zürich sind eine direkte Auswirkung von verschiedenen Missständen am Universitätsspital Zürich. Der ehemalige Direktor der Klinik für Herzchirurgie war etwa privat an einem Unternehmen beteiligt, das Implantate herstellte, die er selber bei den Operationen verwendete.

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