Zürich: Assistentin erfindet Tabletten-Rezepte – für sich selbst!
Eine medikamentenabhängige Praxisassistentin in Zürich wird verurteilt, weil sie mehrmals gefälschte Arzt-Rezepte für sich selbst ausstellte.

Das Wichtigste in Kürze
- Eine 44-jährige Assistentin erstellte Arzt-Rezepte für sich selbst.
- Sie musste sich wegen Urkundenfälschung in Zürich vor Gericht verantworten.
- 70 bis 80 Tabletten benötigte sie am Tag aufgrund ihrer Sucht.
Eine 44-jährige medizinische Praxisassistentin aus Zürich hat erneut gefälschte Arztrezepte erstellt – für sich selbst! Sie nutzte Blankoformulare und unterschrieb sie mit den Namen von Ärztinnen.
Bereits zweimal wurde die Frau wegen ähnlicher Delikte verurteilt, wie die «NZZ» berichtet.
Zwischen Juni und Dezember 2021 tauschte sie in zehn verschiedenen Apotheken in Zürich gefälschte Rezepte gegen Stilnox-Tabletten ein.
Schlimm: Aufgrund ihrer Sucht benötigte sie 70 bis 80 Tabletten des Schlafmittels pro Tag!
Ihre Taten beging sie während der Probezeit einer Vorstrafe und während einer laufenden Strafuntersuchung.
Die Anklage beantragte eine Freiheitsstrafe von 18 Monaten und eine Busse von 800 Franken. Der Vorwurf? Mehrfache Urkundenfälschung und mehrfache Übertretung des Betäubungsmittelgesetzes. Im April trat sie jedoch eine stationäre Massnahme an, weswegen die Strafe aufzuschieben war.
Bezirksgericht Zürich bestätigt Freiheitsstrafe
«Ich bin wieder klar im Kopf», sagt die Frau nun laut der «NZZ» vor Gericht. «Es ist ein ganz anderes Leben jetzt». Sie sei positiv eingestellt und glaube nicht, dass sie rückfällig wird. «Ich will nicht mehr dorthin zurück», betont sie.
Die 44-Jährige plant, ihre Behandlung ambulant fortzusetzen und möchte wieder in ihrem Beruf arbeiten. Sie verspricht, nie wieder Urkundenfälschungen zu begehen und glaubt, dass sie jetzt mit dem Zugang zu Arztrezepten umgehen kann.
Trotz ihrer Fortschritte bestätigt das Bezirksgericht Zürich die Freiheitsstrafe von 12 Monaten und die stationäre Massnahme.
Die Frau muss auch eine frühere Geldstrafe von 11'000 Franken zahlen. Hinzu kommen eine Busse von 800 Franken und Gerichtskosten von 3'600 Franken.