Zürich: Mutmasslicher Bombendroher (44) erhält 600 Franken
Ein 44-jähriger Mann, der wegen Bombendrohungen gegen das Zürcher Obergericht verhaftet wurde, ist nun von einem der Vorwürfe freigesprochen worden.
Das Wichtigste in Kürze
- Wegen Bombendrohungen wurde ein 44-jähriger Mann verhaftet.
- In einem Fall wurde er nun freigesprochen und erhält eine Entschädigung.
Die Staatsanwaltschaft II hat die Ermittlungen gegen den 44-jährigen Mann eingestellt. Der Mann bekommt eine Entschädigung von 600 Franken für die erlittene Polizeihaft zugesprochen.
Wie der «Tagesanzeiger» berichtet, war der Mann in zwei Fällen als Tatverdächtiger festgenommen worden. Die Bombendrohungen waren am 24. Oktober und am 10. November eingegangen.
Im Fall vom November konnten jedoch keine belastenden Beweise gegen ihn gefunden werden.
Mann kritisiert Kantonspolizei
Nach einer Hausdurchsuchung und Überwachung seiner Telefonnummer fand die Polizei keine Hinweise auf seine Schuld. Auch sein Aufenthalt in der Nähe des Obergerichts am Tag der Drohung konnte er glaubhaft erklären.
In einem Brief an Bundespräsident Alain Berset kritisierte der Mann das Vorgehen der Kantonspolizei scharf. Er warf ihnen «absolut fahrlässiges Handeln» vor und bezeichnete einen Staatsanwalt als «Trottel».
Trotz seiner Freisprechung im Fall vom November bleibt er im Fall vom Oktober weiterhin verdächtig. Seine Forderung nach weiteren 1500 Franken Entschädigung für die Medienmitteilung und die Hausdurchsuchung wurde abgelehnt.
Ermittlungen im Oktober-Fall dauern an
Die Oberstaatsanwaltschaft bestätigte, dass die Ermittlungen zur Bombendrohung vom Oktober noch andauern. Ob der 44-Jährige in diesem Fall als Täter identifiziert wird, bleibt abzuwarten.
