Andreas Thiel ruft als Schulratsmitglied zum Maskenwiderstand auf
Das Wichtigste in Kürze
- Satiriker Andreas Thiel rief zum Widerstand gegen die Maskenpflicht an Schulen auf.
- Thiel ist aber seit dem 1. Juli 2020 Mitglied des Schulrats in Küssnacht SZ.
- Jetzt prüft der Bezirksrat, ob er gegen das Kollegialitätsprinzip verstossen hat.
Schon wieder sorgt Andreas Thiel (50) für Schlagzeilen. Der Satiriker gehört zu den bekanntesten Corona-Kritikern im Land. Am Mittwochmittag kommentierte er die Corona-Erkrankung von Berufskollege Marco Rima (57) zynisch.
«Es überrascht nicht, dass Marco an einem Coronavirus erkrankt. Überrascht hätte er mich, wenn er daran gestorben wäre.»
Jetzt hat er den Bogen womöglich aber überspannt.
In einem Youtube-Video rief er Eltern dazu auf, sich gegen die Maskenpflicht für Schüler zu wehren. Sie sollen ihre Kinder ohne Maske zur Schule schicken und keine Bussen zahlen.
Verstösst Andreas Thiel gegen Kollegialitätsprinzip?
Brisant: Thiel ist selbst seit dem 1. Juli 2020 Mitglied im Schulrat von Küssnacht SZ. Das Schutzkonzept des Schwyzer Bildungsdepartements sollte er als Behördenmitglied auch umsetzen.
Sollte Thiel Schulrat bleiben dürfen?
Stattdessen wettert er dagegen. «Hygienemasken im Alltag zu tragen, betrachte ich insbesondere für Kinder und Jugendliche als potenziell gesundheitsschädigend.» So begründet er den Aufruf zum Widerstand.
Von einem Interessenskonflikt will das SVP-Schulratsmitglied nichts wissen.
Jetzt schaltet sich der Bezirksrat ein
«Mein Mandat ist mit dem Kollegialitätsprinzip in Bezug auf Beschlüsse des Bezirksschulrats Küssnacht verbunden. Und nicht mit einem allgemeinen Gesinnungsdiktat», sagt er.
Auch Corona-Massentests an Schulen findet er schädlich, da gesunde Kinder «für krank erklärt» würden.
Das könnte Thiel nun Ärger einbringen. Derzeit prüft der Bezirksrat, ob Thiel sich mit den Aussagen illoyal gegenüber der Bezirksschule verhalten hat.