Kaiser: «Oliver Pocher ist ein humoristischer Tiefflieger»

Oliver Pocher (46) ist einer der bekanntesten deutschen Comedians und für seine Sprüche unter der Gürtellinie berüchtigt.

Aufgrund seiner Scheidung sind spitze Bemerkungen gegen Ex-Partnerinnen und Frauen im Allgemeinen wieder mehr in den Fokus gerückt.

«Liebeskasper» heisst die Show, mit der Pocher seit Winter 2024 auf Tour ist. Dabei geht es vor allem um eines: verletzten Stolz und die Trennung von seiner jetzigen Ex-Frau Amira (31).

Der 46-Jährige nutzt die grosse Bühne unter anderem, um seiner Ex-Partnerin Untreue vorzuwerfen. Das führte dazu, dass sich Hunderte seiner Follower auf Ex Amira stürzten. Zudem bezeichnete der Comedian Amiras neuen Partner Christian Düren als «Resteficker».

Doch Amira Aly ist nicht die einzige Ex, mit der sich Pocher verkracht hat. Model Monica Meier-Ivancan (47) berichtete, sie sehe bei Oliver Pochers Trennungen ein Muster. Die beiden waren von 2005 bis 2009 ein Paar gewesen.

In der Coronapandemie startete Oliver Pocher zudem die bei seinen Followern beliebte «Bildschirmkontrolle». Darin schoss er sich besonders gegen die Influencerin Anne Wünsche (32) ein. Diese machte er im Netz so gnadenlos fertig, dass sie einen Nervenzusammenbruch erlitt.

Sind solche Pocher-Witze eigentlich noch lustig und 2024 noch angebracht? Oder ist das nur Hass gegen Frauen unter dem Deckmantel von Comedyprogrammen und ironischen Aussagen?

Der bekannte Satiriker Renato Kaiser (38) hat eine klare Meinung zum Humor seines Berufskollegen. Zu Nau.ch sagt er: «Oliver Pocher ist, seit es ihn gibt, ein humoristischer Tiefflieger. Er tritt bevorzugt nach unten und Misogynie ist ein fixer Bestandteil seines Repertoires.»

Diese Art von Humor sei noch nie angebracht gewesen. Dass Pocher im Jahre 2024 als Unterhalter noch eine Rolle spiele, zeige eines auf: «Dass unsere Gesellschaft noch einen weiten Weg vor sich hat.»

Solche «Witze» seien alt, haarsträubend schlecht, aber vor allem erniedrigend und gewaltvoll. Er wisse nicht, ob es hier überhaupt noch um Humor gehe, ergänzt Kaiser, der die SRF-Sendung «Tabu» moderierte.

Kaiser weiter: «Wenn man absichtlich mit einem Rammstein-T-Shirt zu einem Taylor-Swift-Konzert geht, einem Safe Space für Frauen und Finta-Personen, um sich über Vergewaltigungsopfer lustig zu machen, macht man nicht einen Witz, sondern verhält sich einfach wie ein dummes Arschloch.»

Durch das Akronym «Finta» sind Frauen sowie Inter, nicht-binäre und trans Personen sowie Menschen, die sich ohne Geschlechtsidentität erleben, bezeichnet.

Kaiser glaubt: Weil TV-Stationen und Redaktionen Comedians wie Pocher weiterhin eine Bühne bieten würden, könne man mit solchen Programmen weiterhin erfolgreich sein.

Ausserdem seien auch Comedy-Kollegen und -Kolleginnen nicht unschuldig. Diese würden unter «fadenscheinigen Ausreden weiter mit ihnen zusammenarbeiten, da ihnen ihr eigener Vorteil wichtiger ist als ein Funken Haltung».

Und das alles, so Kaiser, «weil an den wichtigen Hebeln der Industrie ähnliche Typen sitzen wie Oliver Pocher».