Loredana: Expertin analysiert ihre kontroverse Frauen-Aussage
Mit ihrer umstrittenen Aussage zu Frauenrechten löste Loredana eine Debatte im Netz aus. Eine Expertin warnt hierzulande vor «falscher Meinungsbildung».
Das Wichtigste in Kürze
- Loredana behauptet öffentlich, dass Frauen mehr Rechte als Männer haben.
- Ihre Macht würden sie mit erfundenen Fällen zu häuslicher Gewalt «ausnutzen».
- Eine Expertin sieht in solchen Aussagen eine Gefahr.
Ihre Aussagen sorgen weiterhin für hitzige Diskussionen: Vergangene Woche äusserte Loredana (29) ihre kontroverse Meinung zu Frauenrechten.
Die Rapperin behauptet: «Früher hatten Männer mehr Rechte. Dann kamen Frauen und sagten, das geht nicht – wir brauchen Gleichberechtigung! Nun im 2025 – und das möchte ich ändern – haben Frauen mehr Rechte als Männer. Und das ist nicht okay.»
Nach einer Flut an Hasskommentaren rechtfertigte sich die Luzernerin in einem Tiktok-Video – und beharrt weiterhin auf ihrem Standpunkt.
Sie kritisiert: «Sobald eine Frau in die Öffentlichkeit geht und Vorwürfe gegen einen Mann erhebt, wird gar nicht hinterfragt, ob das auch wirklich so gewesen ist (...).» Viele Frauen würden lediglich «ihre Macht ausnutzen» – woran sich Loredana stört.
Follower entsetzt von Loredana: «WTF was redet sie denn da????»
Bei zahlreichen Frauen stossen diese Aussagen auf Unverständnis, werden als «frauenfeindlich» bezeichnet. In der Kommentarspalte erhebt eine Userin ihre Stimme: «Deine Worte sind gefährlich, weil sie die Diskussion in die falsche Richtung lenken.»
Kritik hagelt es auch auf YouTube, wo jemand wissen möchte: «Woher hat sie eigentlich diese wilden ‹Statistiken› über so viele fälschlich angeprangerte Männer?»
«WTF was redet sie denn da????», fragt sich ein anderer entsetzt. Ernüchternd fallen auch diese Reaktionen aus: «Loredana hat absolut gar nichts verstanden.» Oder auch: «Gott, wie peinlich.»
Expertin warnt: «Betroffene werden erneut zu Opfern gemacht»
Auch Pia Altorfer, Geschäftsführerin der Stiftung Opferhilfe Bern, sieht darin eine Problematik.
Auf Anfrage von Nau.ch erklärt sie: «Wenn in den Medien und in der Öffentlichkeit unprofessionelle und unreflektierte Meinungen verbreitet werden, werden Betroffene erneut zu Opfern gemacht, weil sie nicht ernst genommen werden.»
Zudem bestehe die Gefahr einer falschen Meinungsbildung.
Laut der Rapperin würden «viele Frauen Geschichten mit häuslicher Gewalt erfinden, damit sie das alleinige Sorgerecht bekommen.» Über das Verhalten der Männer werde dann oftmals voreilig geurteilt, «ohne die Wahrheit zu kennen».
Wie Altorfer betont, werde bei jeder Anzeige von häuslicher Gewalt ein Strafverfahren eröffnet, «sei es ein Mann, eine Frau oder eine queere Person». Dabei müssen Beweise vorgebracht werden, welche durch die Strafverfolgungsbehörde geprüft werden.
Die Expertin merkt an: «(...) es gibt stundenlange Befragungen (manchmal mehrmals), beide Parteien werden angehört und schliesslich wird durch die Staatsanwaltschaft oder das Gericht ein Urteil gefällt.»
Altorfer bestätigt, dass der Opferberatungsstelle Bern bisher keine Fälle bekannt sind, bei welchen die Vorkommnisse einer häuslichen Gewalt erfunden worden sind.