Mimi Jäger & Co.: Schweizer Promi-Mamis sind bei Impf-Frage uneinig
Seit Kurzem empfiehlt das BAG die Impfung auch bei Schwangeren. Die Verunsicherung bei Müttern ist allerdings gross. Nau.ch hat sich bei Promi-Mamis umgehört.
Das Wichtigste in Kürze
- Viele schwangere und stillende Frauen sind wegen der Impfung verunsichert.
- Nau.ch hat Promi-Mamis befragt, wie sie zum Piks während der Schwangerschaft stehen.
Laut Vorschlag des Bundesrats dürfen bald nur noch Getestete, Genesene oder Geimpfte mit Zertifikat ins Restaurant oder Café. Das gilt auch für Schwangere und stillende Mütter.
Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) und die Eidgenössische Impfkommission (EKIF) empfehlen seit dem 24. August die Impfung auch Schwangeren. Die Impfung sollte allerdings erst im zweiten oder dritten Schwangerschaftstrimenon durchgeführt werden.
Bei stillenden Mütter gilt schon länger eine Impfempfehlung.
«Schwangere haben ein Risiko für schwere Corona-Verläufe», erklärt Barbara Stocker vom Hebammenverband gegenüber Nau.ch. Deshalb sei es wichtig, dass sich jede Schwangere die Frage stelle, ob sie sich impfen lassen möchte oder nicht.
Stocker: «Tatsächlich ist die Verunsicherung gross, geschürt auch wegen unterschiedlichster Informationen.» Das zeigt sich auch bei Promi-Mamis. Nau.ch hat sich umgehört.
Mia Aegerter (44), Sängerin
Die Freiburgerin wurde vor Kurzem zum ersten Mal Mami. Die Wahl-Berlinerin erklärt: «Ich bin schon geimpft. Ich habe mich in Deutschland mit einem mRNA-basierten Impfstoff impfen lassen, während meiner Stillphase.»
Sie hat sich an die Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologen und Geburtshilfe (DGGG) und des Robert Koch-Institut (RKI) gehalten.
Die 44-Jährige weiter: «Ich finde es richtig, während einer Pandemie die Schwächeren in der Gesellschaft so gut es geht zu schützen. Für Menschen, die keine Impfung wollen oder sich nicht impfen lassen können, sollte es gratis Tests geben (...).»
Eli Simic (33), Ex-Bachelorette
Die Ostschweizerin ist Mami einer dreijährigen Tochter. Eli Simic ist nicht geimpft und stellt klar: «Wäre ich schwanger oder würde ich noch stillen, würde ich mich auf keinen Fall impfen lassen.»
Nicht nur auf die Corona-Impfung würde sie verzichten, sondern auf «egal welche Impfung». «Wir haben zu wenig Forschung, wie Impfstoffe auf einen Fötus oder die Muttermilch wirken würde. Es wäre mir ‹en z'Heisse›, ich verurteile aber niemanden, der das macht.»
Die drohende Zertifikatsausweitung findet Eli nicht gut. «Das Gefühl, fast schon genötigt zu werden, kommt bei mir nicht gut an (...) Ich finde es traurig, dass genau das passiert, was wir nie wollten: Eine Zweiklassengesellschaft.»
Mimi Jäger (38), Ex-Sportlerin
Die Zürcherin ist Mutter von zwei Buben (Jay, 11 Monate und Louie, 4) und ist seit Ende Juni doppelt geimpft.
Mimi Jäger: «Mit dem Wissensstand von heute hätte ich mich als Schwangere definitiv geimpft, da hat es mittlerweile ja genügend Daten dazu.»
Während ihrer Schwangerschaft mit Baby Jay hatte, die Influencerin «extreme Angst» vor einer Corona-Erkrankung. «Wäre ich schwer erkrankt und hätte keine Luft mehr gekriegt, hätte mein Baby auch zu wenig Luft bekommen.»
Den Zertifikats-Vorschlag des Bundesrates findet Mimi Jäger «sehr gut». «Zum Schutz der Schwächsten finde ich diesen Entscheid absolut richtig und längst überfällig. Die Freiheit des einzelnen hört dort auf, wo diese die Sicherheit anderer gefährdet.»
Frieda Hodel (39), Ex-Bachelorette
Die Zürcher Fitnesstrainerin ist Mutter von zwei Töchtern (Kaia, 5 Monate und Zuria, 3).
Hodel: «[Impfen] ist eine politische Frage. Wenn ich nicht müsste, würde ich mich auch nicht piksen lassen, sondern wäre eher zurückhaltend. Es gibt noch nicht genügend Studien dazu. Und man weiss nicht genau, ob man in einem halben Jahr wieder eine Impfung braucht.»
Als Schwangere und Stillende würde sie sich «auf keinen Fall impfen lassen». Ihre fünf Monate alte Tochter bekommt aktuell das Fläschchen.