Pfarrer Sieber setzte sich sein Leben lang für die Schwächsten der Gesellschaft ein und wurde dafür landesweit bekannt. Er genoss die Sympathien vieler Menschen, entsprechend fallen die Reaktionen zu seinem Tod aus.
September 2013: Pfarrer Ernst Sieber erhält von der Zürcher Stadtpräsidentin Corine Mauch das Staatsiegel in Anerkennung für sein Lebenswerk.
September 2013: Pfarrer Ernst Sieber erhält von der Zürcher Stadtpräsidentin Corine Mauch das Staatsiegel in Anerkennung für sein Lebenswerk. - Keystone

Nach dem Tod des Zürcher Seelsorgers Ernst Sieber haben Politiker und Kirchenvertreter den Obdachlosen-Pfarrer in sozialen Medien gewürdigt und ihm ihren Dank ausgesprochen. Er habe vielen Menschen das Leben gerettet, schrieb die Zürcher Stadtpräsidentin Corine Mauch.

Mauch hielt auf ihrer Facebook-Seite am Sonntagabend fest, Pfarrer Sieber habe unzähligen Zürcherinnen und Zürchern geholfen. «Vielen von ihnen hat er gar das Leben gerettet.» Er habe sich immer für die weniger Privilegierten in der Gesellschaft eingesetzt. Seine nicht zu übertreffende Menschenliebe sei eindrücklich gewesen und werde der Stadt Zürich fehlen.

Auch die Zürcher Regierungsrätin und Direktorin der Justiz und des Innern, Jacqueline Fehr, bekundete auf dem Kurznachrichtendienst Twitter ihre Trauer und ihren Dank: «Ein grosses Herz schlägt nicht mehr. Pfarrer Sieber war die personifizierte Mahnung, dass wir uns in unserer Menschlichkeit im Hier und Jetzt bewähren müssen.»

«Gelebte Frohe Botschaft»

Die Katholische Kirche des Kantons Zürich würdigte den Reformierten Sieber als Menschen, der ein feines Gespür dafür gehabt habe, was Obdachlose und Notleidende am Dringendsten bräuchten: «Einen Ort, wo temperaturmässig und menschlich Wärme geschenkt wird. Dein Wirken war überzeugend gelebte Frohe Botschaft!», hiesst es auf dem Twitter-Account der Kirche.

Der katholische Einsiedler Abt Urban Federer meinte auf Twitter: «Danke für jeden Einsatz für Menschen in Not!» Unzählige Bürger zollten in Äusserungen in den sozialen Medien Respekt vor dem Engagement Siebers. Einige forderten die Errichtung eines Denkmals oder etwa die Benennung einer Strasse nach dem bekannten Seelsorger.

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Zürcher Seelsorger Ernst Sieber starb am Samstag im Alter von 91 Jahren.
  • Viele Persönlichkeiten aus Politik verabschieden sich von dem als Obdachlosen-Pfarrer bekannt gewordenen Zürcher.
  • Auch die Katholische Kirche würdigt den Einsatz des Reformierten Pfarrers Ernst Sieber.
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Sieber starb im Alter von 91 Jahren

Der evangelisch-reformierte Zürcher Pfarrer Ernst Sieber war am Samstag im Alter von 91 Jahren gestorben. Er hatte sich als Seelsorger, EVP-Nationalrat (1991 bis 1995) und als Kopf seines Sozialwerks für Obdachlose, Randständige und Süchtige eingesetzt. Dessen Lieblingsprojekt war der «Pfuusbus», ein alter Sattelschlepper, der im Winter 40 Schlafplätze für Obdachlose bietet. Sieber war als Pfarrer in Uitikon-Waldegg und in der Kirchgemeinde Zürich-Altstetten tätig.

Der Zürcher Seelsorger Ernst Sieber setzte sich sein ganzes Leben lang für Obdachlose ein. Dieses Bild wurde am 23. Februar 2017 auf dem reformierten Friedhof in Horgen aufgenommen.
Der Zürcher Seelsorger Ernst Sieber setzte sich sein ganzes Leben lang für Obdachlose ein. Dieses Bild wurde am 23. Februar 2017 auf dem reformierten Friedhof in Horgen aufgenommen.
Der evangelisch-reformierte Sieber war Pfarrer in Uitikon-Waldegg und in der Kirchgemeinde Zürich-Altstetten tätig. Dieses Bild wurde am 14. November 2016 aufgenommen, Sieber posiert im neuen Pfuusbuss.
Der evangelisch-reformierte Sieber war Pfarrer in Uitikon-Waldegg und in der Kirchgemeinde Zürich-Altstetten tätig. Dieses Bild wurde am 14. November 2016 aufgenommen, Sieber posiert im neuen Pfuusbuss.
Pfarrer Sieber im Januar 1996 mit Jesusfigur und Kreuz in der Kapelle von Wangs SG. Die Stiftung Sozialwerke Ernst Sieber bezog damals in Wangs den Bau «Fatima».
Pfarrer Sieber im Januar 1996 mit Jesusfigur und Kreuz in der Kapelle von Wangs SG. Die Stiftung Sozialwerke Ernst Sieber bezog damals in Wangs den Bau «Fatima».
Der als Obdachlosen-Pfarrer bekannt gewordene Sieber war in der Schweiz sehr geschätzt. Hier wurde er am 29. August 1994 in Urdorf vor seinem «Urdörfli» fotografiert, das «Urdörfli» sollte ein Vorbild für ein neues Selbsthilfedorf für Drogensüchtige sein.
Der als Obdachlosen-Pfarrer bekannt gewordene Sieber war in der Schweiz sehr geschätzt. Hier wurde er am 29. August 1994 in Urdorf vor seinem «Urdörfli» fotografiert, das «Urdörfli» sollte ein Vorbild für ein neues Selbsthilfedorf für Drogensüchtige sein.
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