Roman Kilchsperger verlässt SRF wegen Busenfrage
Das Wichtigste in Kürze
- Roman Kilchsperger spricht über seinen SRF-Abgang.
- Ausschlaggebend war die Sexismus-Debatte um die Busenfrage.
- Er kehrt dem Leutschenbach den Rücken und wechselt zu Teleclub.
Roman Kilchsperger (48) wird bei Teleclub Moderator der Champions League. Die Quizshow «Top Secret» wurde eingestellt, mit dem «Donnschtig-Jass» bleibt er dem Schweizer Fernsehen immerhin noch erhalten. Dann verliert das SRF mit seinem Abgang ein beliebtes Aushängeschild. Grund für den Wechsel? Das «SRF»-Korsett» sei ihm «zu eng geworden».
«Bei jeder Sendung habe ich gewusst, wie weit ich gehen darf», sagt Kilchsperger gegenüber der «Weltwoche». Und rechnet ab: «Ich habe mich selbst zensiert. Das sollte nicht sein.» Zudem habe die Kommunikationsabteilung seine Interviews zensiert. «Die streichen mir immer die interessantesten Stellen raus», nervt sich der Zürcher. Er habe sich in den letzten Jahren immer mehr zurückgehalten. «Ich wurde quasi eingeschläfert.»
Busenfrage ist schuld am Abgang
Das Fass zum Überlaufen brachte schliesslich die Sexismus-Debatte um die Busenfrage. Ende Dezember fragte Kilchsperger in der Quizshow «Top Secret» nach dem Brustumfang von Schweizer Models wie Laura Zurbriggen und Co. «SRF»-Ombudsmann Roger Blum stufte die Frage als «eindeutig unangebracht und sexistisch» ein und forderte eine Entschuldigung.
Doch von seinem Arbeitgeber erhielt Kilchsperger einen Maulkorb, durfte sich nicht äussern. Da sei ihm klar geworden: «Ich habe keine Wahl mehr, ich muss da weg.»
Verwarnung eingerahmt und aufgehängt
Sein offener Geist sei von SRF immer wieder gemassregelt worden. Weil Kilchsperger auf die Frage eines Schwulenmagazins, wer der «schwulste Hetero-Promi sei», mit Moritz Leuenberger geantwortet hatte, gab es eine schriftliche Verwarnung. Die habe er eingerahmt und aufgehängt.