Sorgentelefon klingelt immer häufiger

Muhammed Keskin
Muhammed Keskin

Köniz,

Stress, Angst, Depressionen. Immer mehr betrübte Teenager in der Schweiz – die Stiftung Pro Juventute sieht darin das grösste Problem für Kinder und Jugendliche.

Immer mehr Jugendliche und Kinder sind gestresst.
Immer mehr Jugendliche und Kinder sind gestresst. - Pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Immer mehr Jugendliche und Kinder rufen die Beratungshotline der Stiftung Pro Juventute an.
  • Sie schütten ihr Herz aus: Ängste, Stress und Depressionen.
  • Die Probleme: zu wenig Freizeit, Leistungsdruck und der hektische Alltag.

Immer mehr Schweizer Teenager fühlen sich gestresst, nervös und betrübt. Dies zeigen Erfahrungen der Pro Juventute. Seit 2010 hätten sich fast dreimal so viel Jugendliche gemeldet, heisst es bei der Stiftung. Ein Beispiel: «Ich kann seit drei Wochen nicht mehr schlafen», meldet sich ein 15-jähriges Mädchen bei der Beratungshotline von Pro Juventute. Sie klagt von Atemnot und Schwindelanfällen.

Studie bestätigt das Problem

Laut dem «Tages-Anzeiger» decke sich die Feststellung von Pro Juventute mit einer Studie der Weltgesundheitsorganisation WHO. Nach WHO-Ergebnissen leiden 27 Prozent der elfjährigen Kinder in der Schweiz unter Schlafproblemen. 15 Prozent von ihnen fühlen sich niedergeschlagen. Mädchen seien davon mehr betroffen als Buben.

Wieso soviel Stress bei Kindern und Jugendlichen?

Für den Zürcher Kinder- und Jugendpsychologen Urs Kiener sind die Ursachen klar: «Kinder leiden unter extrem verplanter und fehlender, selbstbestimmter Freizeit», so der Psychologe. Dazu würden sich viele Jugendliche selbst unter Druck setzen. Und schliesslich hätten Teenager Angst, etwas zu verpassen. Sie wollen mit ihren Smartphones immer up to date sein, glaubt Kiener. Diese Hektik mache sie unglücklich.

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