SRF spielt am zweiten Advent Frauen verachtendes Lied!
Mitten in der SRF-Hitparade laufen Gewalt verherrlichende und Frauen verachtende Zeilen.
Das Wichtigste in Kürze
- Radio SRF3 spielte am Sonntag Gewalt verherrlichende und Frauen verachtende Musik.
- Genervte Hörer empören sich auf Twitter: «Was denkt ihr euch bloss dabei?»
- SRF weist vor dem Song jeweils auf die Gewalt hin.
Da löscht es den Hörern das Kerzli ab: Statt besinnlicher Weihnachtsmusik kriegten die SRF-Hörer am Sonntag Nachmittag Gewalt verherrlichende Musik auf die Ohren. Und das ausgerechnet am zweiten Advent! Das tönt dann so: «Ich f***' sie, bis ihr Steissbein bricht», «Wenn ihm mal ein Hurensohn rausrutscht wie der F***e seiner Mama» und «das hier fi**t Mütter».
Die Fluch-Texte stammen aus dem Song «Ave Maria» der deutschen Skandalrapper Kollegah & Farid Bang.
Empörte Zuhörer nerven sich auf Twitter, so wie Bloggerin Nadia Meier: «Dieser gewaltverherrlichende und frauenverachtende Mist lief gestern Nachmittag in der Hitparade. Was denkt ihr euch bloss dabei?», schreibt sie. Der Gewalt-Song belegt in der Schweizer Hitparade derzeit Platz 15.
"Ich fick' sie, bis ihr Steißbein bricht" und "Wenn ihm mal ein Hurensohn rausrutscht wie der Fotze seiner Mama" und "das hier fickt Mütter". Dieser gewaltverherrlichende und frauenverachtende Mist lief gestern Nachmittag in der Hitparade. Was denkt ihr euch bloss dabei, @srf3?
— Goldvreneli (@froumeier) December 11, 2017
Auch SRF-intern sorgte der Song für Wirbel. «Es wurde intern lange diskutiert, ob wir solche obszöne Songs überhaupt vorstellen können», erklärt der Sender. Die «Hitparade» präsentiere am Sonntagnachmittag jeweils die Top 30 der offiziellen Schweizer Single Charts. «Also jene Songs, die von der Schweizer Bevölkerung am meisten gekauft oder gestreamt wurden. Dazu gehören auch Songs von Kollegah & Farid Bang», sagt Sprecherin Natalie Blasi auf Anfrage von Nau.
Und betont: «In der ‹Hitparade› sollen keine Songs zensuriert, dafür aber – wo nötig – moderativ eingeordnet werden. So wird auch in diesem Fall jeweils in der An-/Abmoderation darauf hingewiesen, dass der Songtext anstössige, gewaltverherrlichende und sexistische Passagen enthält.» Ganz wohl ist SRF dabei aber nicht. «Ausserhalb der ‹Hitparade› werden diese Art von Songs nicht bei SRF gespielt.»