Tariq Ramadan gegen Kaution auf freiem Fuss
Der unter Vergewaltigungs-Verdacht stehende Islamforscher Tariq Ramadan ist nach gut neun Monaten aus französischer Untersuchungshaft entlassen worden.
Das Wichtigste in Kürze
- Tariq Ramadan wurde aus der Untersuchungshaft in Paris entlassen.
- Der Schweizer Islamforschwer wurde am Donnerstag unter Auflagen auf freien Fuss gesetzt.
- Der 56-Jährige sass wegen Vergewaltigungs-Verdacht neun Monate in U-Haft.
Ein Berufungsgericht in Paris habe den 56-jährigen Schweizer Tariq Ramadan am Donnerstag unter Auflagen auf freien Fuss gesetzt. Das sagte Ramadans Anwalt Emmanuel Marsigny der Nachrichtenagentur AFP. Demnach muss der Beschuldigte eine Kaution in Höhe von 300'000 Euro hinterlegen, seinen Pass abgeben und sich nach seiner Freilassung wöchentlich bei der Polizei melden.
Ramadan betonte bei der Anhörung, er werde nicht fliehen. «Ich werde in Frankreich bleiben und meine Ehre und Unschuld verteidigen», sagte er. Ramadan war Anfang des Jahres wegen Vergewaltigungs-Vorwürfen in Paris festgenommen worden. Die Justiz leitete ein Strafverfahren gegen ihn ein. Seit dem 2. Februar sass er in Untersuchungshaft. Vier Anträge seiner Anwälte auf Freilassung waren seitdem abgelehnt worden.
Zwei Frauen werfen Ramadan vor, sie in den Jahren 2009 beziehungsweise 2012 vergewaltigt zu haben. Der Islamforscher weist die Anschuldigungen zurück. Im Oktober hatte er erstmals sexuelle Beziehungen mit den beiden Klägerinnen zugegeben. Es habe sich aber um «einvernehmlichen» Sex gehandelt, betonte er. Der Islamforscher ist seit vergangenem November von seiner Professur an der britischen Universität Oxford beurlaubt.